Essen. Ein Spieltag voller Spannung steht an: Kaiserslautern will den Anschluss finden. Dem HSV und Köln droht der Total-Absturz.

Der Abstiegskrimi der Fußball-Bundesliga nähert sich seiner Auflösung. Die Frage ist: Wer überlebt? Zwei direkte Duelle am Wochenende könnten die Antwort bereits erleichtern.

Für Trainer Krassimir Balakow vom Tabellenschlusslicht 1. FC Kaiserslautern dürfte die Partie gegen den Hamburger SV am Samstag (15.30 Uhr/Sky und Liga total!) die letzte Chance sein, im Abstiegskampf wieder den Anschluss zu finden. Die Pfälzer haben sieben Spieltage vor Saisonende sieben Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz und eine Negativserie von 17 Spielen ohne Sieg hingelegt.

Balakov erinnert an Gladbach

Trotz dieser niederschmetternden Statistiken will Balakow die Hoffnung nicht aufgeben und erinnert an die Aufholjagd der Gladbacher in der vergangenen Spielzeit. „Gladbach war in der letzten Saison in einer ähnlichen Situation wie wir. Und sie haben es geschafft, wir sollten uns daran erinnern. Das muss uns Mut machen“, sagte der Bulgare, dessen Debüt am Samstag beim „Abstiegsendspiel“ in Freiburg (0:2) misslungen war.

Borussia Mönchengladbach hatte in der letzten Saison als Tabellenletzter sechs Punkte aufgeholt und war noch auf dem Relegationsplatz gelandet. Ein Erfolg gegen den HSV wäre der erste „Dreier“ der Lauterer seit mittlerweile mehr als fünf Monaten.

Doch auch beim Gegner aus Hamburg rückt die Mannschaft nach sechs Spielen in Folge ohne Sieg enger zusammen und schwor sich bei einem Teamabend beim Edel-Italiener auf den Abstiegskampf ein. Denn auch Trainer Thorsten Fink hat vor der Partie auf dem Betzenberg erkannt: „Für Kaiserslautern ist das Spiel die letzte Chance, drin zu bleiben. Bei denen ist es genauso brenzlig wie bei uns.“

Es müsse endlich wieder ein Erfolgserlebnis her, forderte Fink. Die Leistungskurve der Hanseaten zeigt bedrohlich nach unten, bis auf den Relegationsplatz ist der HSV abgestürzt. Der erste Abstieg der Hamburger aus der Bundesliga nimmt immer klarere Formen an. Die Bilanz von Fink auf der Hamburger Trainerbank ähnelt inzwischen mehr und mehr der seines im Herbst geschassten Vorgängers Michael Oenning.

Um seinen Job muss Fink indes selbst im Falle einer weiteren Niederlage in Kaiserslautern nicht bangen. Sportchef Frank Arnesen stärkte seinem Trainer demonstrativ den Rücken: „Noch ein Trainerwechsel ist undenkbar.“

Stolbakkens Stuhl wackelt

Der Trainerstuhl von Stale Solbakken beim 1. FC Köln hingegen scheint vor der Partie beim Tabellen-15. FC Augsburg (15.30 Uhr/Sky und Liga total!) am Samstag zu wackeln. Nach dem desaströsen 1:6 gegen Borussia Dortmund droht dem Norweger nach Informationen des kicker im Falle einer Niederlage gegen den Konkurrenten das Aus.

„Meine Person ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass der 1. FC Köln das nächste Jahr noch in der Bundesliga spielt“, sagte Solbakken, dem FC-Geschäftsführer Claus Horstmann nach der Niederlage gegen den BVB den Rücken gestärkt hatte. „Alle können die Tabelle lesen. Aber unsere größte Stärke war bisher der Zusammenhalt“, sagte Solbakken weiter und kündigte zudem an, nach der Gegentor-Flut gegen Dortmund die Abwehr umzustellen.

Gegen die angeschlagenen Kölner dürfte der FC Augsburg nach zuletzt fünf Spielen in Serie ohne Niederlage sogar als Favorit aufs Feld gehen. Auch wenn Torsten Oehrl, der mit zwei Toren und zwei Vorlagen in seinen jüngsten vier Bundesliga-Spielen zuletzt gefährlichste Angreifer der Schwaben, verletzt fehlen wird. Den 26-Jährigen plagt eine Oberschenkelblessur. Mit kleinen Schritten haben sich die Augsburger aus der Abstiegszone gekämpft. Mit einem Dreier könnte sich der FCA weiter befreien.