Essen. Fünf Mark für den Liter Benzin forderten die Grünen 1998 im Wahlkampf. Nicht mehr fern in der Zukunft scheint der Ostertag zu liegen, an dem ein Liter Super zwei Euro und fünfzig Cent kosten wird und die damals die Republik-erschütternde Horrorzahl Wirklichkeit geworden sein wird.

Ob dann wirklich aus Kostengründen weniger gefahren wird? Das ist sehr zweifelhaft. Bislang hat keine noch so dreiste oder drastische Preiserhöhung den mobilen Menschen von der Zapfsäule fernhalten können. Tankboykottaufrufe, selbst vom ADAC, laufen regelmäßig ins Leere, Elektroautos kauft niemand, Spritspartrainings sind der Ladenhüter schlechthin, erkennbar langsamer ist selten jemand unterwegs.

Lieber investiert man in einen sparsamen und nebenbei schnellen Diesel, auch wenn er etwas teurer ist. Sparen kostet eben, und kurbelt in diesem Fall auch noch die Wirtschaft an. Aber Neukauf ist natürlich kein Rat an alle die, deren Geld knapp ist, die aber fahren müssen, um ihren Arbeitsplatz zu erreichen.

Wie 1998 gilt: Schmerzhafte Energiekosten sorgen auch für wünschenswerten Spar-Druck auf die Verbraucher und Innovationsdruck auf die Autohersteller. Springt der Benzinpreis aber weiterhin, muss der Staat die immense Steuerlast beim Sprit senken. 2,50 Euro bereits zu Ostern 2013, das ist zu früh. Und ungerecht.