Lüdenscheid. .

Und vielleicht gibt’s ja schon bald auch einen Piraten-Ortsverein in der Bergstadt. In die Politik kam Meyer vor über zehn Jahren über ein Engagement für die Herscheider Grünen. Weil die ihm aber schon damals zu fundamentalistisch waren, „bin ich schließlich bei den Piraten gelandet“, verrät er im WR-Gespräch. Angetan hat es Meyer vor allem das Piraten-Thema „Bedingungsloses Grundeinkommen“. Bei diesem sozialpolitisches Modell erhält jeder Bürger unabhängig von seiner wirtschaftlichen Lage vom Staat eine gesetzlich festgelegte und für jeden gleiche finanzielle Zuwendung.

Jedenfalls könne es einfach nicht sein, so Meyer, dass früher Vollzeit-Beschäftigte heute gnadenlos auf Hartz IV abstürzen. Ein parteiübergreifender Arbeitskreis zum Thema trifft sich laut Meyer bereits jeden letzten Donnerstag im Monat beim „Kleinen Prinzen“ in der Altstadt. Die Chancen für einen eigenen Sitz im Düsseldorfer Landtag schätzt Meyer eher als gering ein: „Ich bin über die Landesliste nicht abgesichert“, räumt er ein.

Der 47-Jährige müsste also schon die beiden aussichtsreichsten Kan­didaten Gordan Dudas (SPD) und Oliver Fröhling (CDU) aus dem Rennen werfen und den Wahlkreis direkt holen. „Mir geht’s auch eher darum, die Idee der Piraten vor Ort zu verbreiten“, sagt Meyer – „im Kampf um die Zweitstimmen“. Den Wahlkampf für die Piraten möchte Meyer vor allem „an Info-Ständen in den Kommunen des Wahlkreises“ führen, hauptsächlich aber in Lüdenscheid. „Trau keinem Wahlplakat – informier Dich“ ist ein Motto, unter dem Meyer „die Argumente der Piraten unters Volk bringen“ möchte.


Stichwort Mitglieder: Da sieht’s bei den Piraten vor Ort noch recht übersichtlich aus. „Zwei oder drei Mitglieder haben wir“, so Meyer – außerdem noch etwa 20 Interessierte via Internet. Das könnte für einen Ortsverein zumindest in Lüdenscheid reichen. Meyers Tipp zum Wahlergebnis am 13. Mai: „In Umfragen liegen die Piraten ja schon bei fünf Prozent. Ich würde aber eher auf sieben Prozent tippen.“ Schließlich habe die Saarland-Wahl eindrucksvoll gezeigt, dass die Piratenpartei eben „auch Nicht-Wähler an die Urne kriegt“.

Und wenn’s nicht reicht für einen Sitz im Landtag? Kann sich Meyer eine Zukunft etwa in der Lüdenscheider Kommunalpolitik vorstellen? „Nein, das ist nicht so mein Ding“, bekennt der 47-Jährige – eher die Bundespolitik: „Da kann man mehr bewegen.“ Ihren Kandidaten erreichen: Bürger, die das möchten, verweist Meyer aufs Internet: www.piratenpartei-iser lohn.de sei da die richtige Adresse, auch für den persönlichen Kontakt.