Werdohl. Veranstaltet von der Kolpingsfamilie Eveking, hatte Heinz-Werner Turk im kleinen Pfarrsaal von St. Petrus Canisius zu einer nostalgischen Eisenbahnfahrt mit der Schnurre eingeladen.

220 Bilder hatte der Eisenbahnkenner mit im Gepäck, die von den Anfängen im Jahr 1887 bis in die sechziger Jahre zeugten. Vom Werdohler Bahnhof aus führte die Fahrt dabei zunächst nach Altena mit Umsteig in die Schnurre der Kreis Altenaer Eisenbahn (KAE) und weiter durch das Rahmedetal bis Lüdenscheid. Und nach einem kleinen Abstecher mit der Hälvertalbahn stiegen die Fahrgäste virtuell in den „Herrmann“ um, der damals am häufigsten zwischen Lüdenscheid und Werdohl eingesetzt wurde.

„26 Dampfloks und eine Diesellok waren damals auf den Gleisen unterwegs und trugen bis auf wenige Ausnahmen Männernamen“, erläuterte Turk launig, dass sie nach den Aktionären benannt waren. So stand „Hermann“ beispielsweise im Versetal, Lok „Gustav“ auf der Hälvertalbahn und Lok Nummer 1 „Otto“ im Rahmedetal unter Dampf. Mit „Otto“ startete nach dem Umstieg von der Ruhr-Sieg-Strecke Turks bebilderte Reise mit der Schnurre, die entlang Steinerner Brücke, dem Betriebswerk der KAE und der Schafsbrücke (heute große Kreuzung an der Altenaer Straße in Höhe der Lüdenscheider Stadtwerke) von Altena durch das Rahmedetal nach Lüdenscheid schnaufte.

„Jetzt fahren wir nach Hause“, läutete Turk am Lüdenscheider Bahnhof nach Fahrt mit der Hälvertalbahn die Rückreise nach Werdohl ein. Über die Schafsbrücke schnaufte „Hermann“ dabei zunächst bis zur Worth hinauf und dann – um den Höhenunterschied zu überwinden – mit großer Schleife durch den damals noch vorhandenen Wald hinunter nach Peddensiepen. „Die Loks fuhren vorwärts bergauf und rückwärts hinunter“, belegte Turk anhand zahlreicher Bilder, die die nostalgische Eisenbahnfahrt durch das Versetal sommers wie winters eingefangen hatten.

In den Bann zog Turk seine Gäste zudem durch allerlei Anekdoten, die er entlang der Strecken ein ums andere Mal „auflas“, so erfuhren die Gäste beispielsweise, dass entlang der Gleise so viele Gaststätten lagen, um dort Fahrkarten kaufen zu können, manch Gast seinen Zug aber dennoch nicht erreichte, weil er zu tief ins Glas geschaut hatte.