Oberaden. . Eigentlich liebt sie Elche und Schneemänner. Schon lange vor Ostern ist sie jedoch auf der Jagd nach Osterhasen, winzigen Eiern und Marienkäfern, die kaum größer als der Nagel des kleinen Fingers sind. Was am Ende daraus wird, bestimmt allein die Intuition. „Das ist alles in meinem Kopf“, sagt Karin Dietrich.
Eigentlich liebt sie Elche und Schneemänner. Schon lange vor Ostern ist sie jedoch auf der Jagd nach Osterhasen, winzigen Eiern und Marienkäfern, die kaum größer als der Nagel des kleinen Fingers sind. Was am Ende daraus wird, bestimmt allein die Intuition. „Das ist alles in meinem Kopf“, sagt Karin Dietrich und streckt die Arme über den hunderten winziger Osterszenen aus, die sie über Wochen hinweg mit der Klebepistole zusammen gestellt hat.
Das macht den Charme des Oberadener Ostermarktes aus. Alle der insgesamt 53 Stände sind mit Handarbeit und Herzblut bestückt. Meist sind die kleinen Kunstwerke, die hier zwischen ausgestellten Kunstwerken, gefüllten Museumsvitrinen und Druckpressen zu kaufen sind, aus purem Zufall heraus entstanden. Wie bei Ursula Stumpf. Sie wollte einen hübschen Seidenblumenstrauß in einem Geschäft kaufen – und erschrak angesichts des Preises. „Das kann ich selbst billiger“, sagte sie sich trotzig und schritt zur Tag. Heute sieht ihr Stand aus wie ein Blumenfachgeschäft. Ein Meer aus Kränzen, mit Blumen gefüllte Gänseeier, Gläser und Körbe oder mit Blumen übersäte Baumrinden hat sie geschaffen. Bis zu zwei Stunden braucht es, bis die kleinen Kinder-Häschen sich auf einem täuschend echt blühenden Kranz zu einer Langohren-Schule formiert haben. Ihr Ehemann ist derweil im Wald auf der Suche nach den passenden Accessoires – von der Baumrinde bis zum weichen Moosbett. „Es macht einfach Freude und ist schlicht ein Hobby“, meint Ursula Stumpf. Schon zum zehnten Mal demonstriert sie das in Oberaden.
Vom wippenden Windspiel über selbstgestickte Osterkarten reichte das einmal mehr überbordende Osterangebot im und am Stadtmuseum. Österliche Stepp- und Häkeldecken und kunterbunte Filzhäuschen für den frechen Osterhasen in Latzhosen: Zusammen mit handgemachten Holzeiern ein pures Osterparadies.
Mancher nutzte aber auch die etwas anderen Stände, um gerade nicht das typische Ostergeschmeide mit nach Hause zu nehmen. Hochkonjunktur haben die Liköre und Gelees einer Selmerin eigentlich stets im Winter. Aber auch bei strahlendem Sonnenschein probierte mancher gern ihren „roten Drachen“, den mit Chili aufgepeppten Beerenlikör, oder testete die Lakritz-Variante. Aus dem eigenen Garten oder vom Feldrand stammen die Früchte und Beeren, die sie ausnahmslos mit den eigenen Händen in der eigenen Küche in kleine Delikatessen verwandelt.