Affeln/Altenaffeln. .

Stehen in naher Zukunft zwischen den Dörfern Affeln und Altenaffeln, im Bereich von Birnbaum, vier der größten Windkraftanlagen im gesamten Märkischen Kreis?

Die Firma „sowi - solar und wind GmbH“ aus Dortmund hat Anfang des Jahres einen entsprechenden Antrag eingereicht, im Vorfeld anscheinend auch schon Fakten geschaffen. Vor über zehn Jahren hatte nämlich die Stadt Neuenrade in dem beschriebenen Bereich zwischen den Dörfern sogenannte „Vorrangzonen“ ausgewiesen (im Rat beschlossen), Gebiete, die für „Windenergieanlagen“ geeignet sind.

Die Dortmunder Firma hat sich dort die Grundstücke gesichert, möchte jetzt auch bauen. Grundsätzlich ist da nichts gegen zu sagen, denn eine breite Mehrheit steht hinter der Energiewende, weg vom Atomstrom. Allerdings: Neuenrade hat in einer Satzung festgelegt, dass diese Anlagen eine Gesamthöhe von 99 Meter nicht überschreiten dürfen, „sowi Solar“ will vier Anlagen mit einer Gesamthöhe von jeweils 196 Metern bauen!

Abgesehen davon, dass Windräder meist schon in großer Entfernung zu hören sind, könnte da der Schlagschatten zu einem Problem werden, besonders in Altenaffeln. „Die Anlagen stehen südlich von Altenaffeln, nördlich einer Siedlung gibt es keine Probleme, doch so sieht das anders aus“, so ein Experte.

Josef Hochstein, Ortsvorsteher in Affeln, beklagt, das es bisher zu wenige Informationen gibt: „Wir stehen alle hinter der Energiewende, haben deshalb vor Jahren auch diese Vorrangzonen eingerichtet, doch im aktuellen Fall gibt es einige offene Fragen.“ Er erinnert daran, dass es Bemühungen seitens der Stadt gibt, mit den Nachbargemeinden Balve und Hemer ein Gebiet für Windenergieanlagen zu schaffen, wo es keine Belästigung für die Bürger gibt.

Apropos „offene Fragen“. Wenn die Stadt Neuenrade so große Projekte mit Auswirkungen auf die Umwelt plant, wird das grundsätzlich öffentlich gemacht, häufig läuft das dann auf ein „Umweltverträglichkeits-Gutachten“ hinaus.

Die Zuständigkeiten für die Genehmigung der Windenergieanlagen liegen in diesem Fall beim Märkischen Kreis. Dort hat es wohl eine „nicht öffentliche Prüfung“ des Antrages gegeben. In der Bekanntmachung (im Internet auf der MK-Seite) heißt es dazu:

Wiesemann will Bürger kurzfristig informieren

„...die Bewertung aufgrund der überschlägigen Prüfung der vorgelegten Antragsunterlagen, eigener Ermittlungen und der für die Entscheidung maßgeblichen Rechts- und Verwaltungsvorschriften ergab, dass durch das Vorhaben keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf die Umwelt entstehen können. Das Vorhaben bedarf keiner Umweltverträglichkeitsprüfung.“

Das dürften Politiker und Bürger vor Ort allerdings etwas anders sehen! Andreas Wiesemann, Ortsvorsteher in Altenaffeln, plant eine kurzfristige Versammlung für die Dörfer Affeln/Altenaffeln, um die Bürger zu informieren.