Unna.. Das große Krimi-Festival „Mord am Hellweg“ darf ab der sechsten Ausgabe nicht mehr den Untertitel „Tatort...“ tragen. Die ARD macht Markenschutzrechte geltend. Der Fernseh-„Tatort“ beansprucht den Titel allein für sich.

Wort-Mord in Unna: Vorsätzlich getötet worden ist in diesen Tagen ein berühmter Begriff, der „Tatort“. Erledigt hat ihn die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt ARD, zumindest auf Unna und das Krimi-Festival „Mord am Hellweg“ bezogen.

Die ARD, mit der Tochter WDR 5 sogar Partner des europaweit größten Festivals, macht selbst in Unna keine Ausnahme. Der Untertitel „Tatort Ruhr“ muss sterben, weil er mit der TV-Krimireihe der ARD konkurriere. In vielen anderen Regionen der Republik hat die ARD ähnlich die Muskeln spielen lassen.

Das Westfälische Literaturbüro mit Wolfram Kuschke und Herbert Knorr sowie Sigrun Krauß vom Kulturbereich der Stadt haben über anderthalb Jahre versucht, die ARD umzustimmen. Vergeblich.

Die Unnaer müssen nun aus allen Briefköpfen, Werbematerialien und Internetseiten den Namenszusatz tilgen. Das im September beginnende Festival beklagt somit neben der aus finanziellen Gründen gestrichenen Auftakt-Gala im Travados-Festbau den zweiten Verlust vor der sechsten Auflage.

Im Jahr 2004 startete „Mord am Hellweg“ mit dem Zusatz „Tatort Region“. Im Vorgriff auf das Kulturhauptstadtjahr 2010 wurde das Festival bereits 2008 in „Tatort Ruhr“ umbenannt. Dieser Untertitel wurde nur zwei Festivals alt.