Neuenrade. .

„Es war für mich ein super Erlebnis, helfen zu können. Ich würde es sofort wieder tun!“ – so der Neuenrader Wolfgang Barton. Er ist einer von Millionen Menschen, die sich als mögliche Stammzellen-Spender haben registrieren lassen. Jetzt konnte er tatsächlich helfen!

Es ist 15 Jahre her, dass für einen an Leukämie erkrankten Jungen in Neuenrade ein Stammzellenspender gesucht wurde. Im Rahmen seiner regelmäßigen Blutspende gab der 53-Jährige bei einem gewöhnlichen Termin eine Gewebeprobe mit ab. So wurde er typisiert, das heißt, seine Probe wurde auf Gewebemerkmale untersucht, anschließend konnte er somit in eine Datei aufgenommen werden.

Im Herbst 2011 kam dann von der Stefan-Morsch-Stiftung, der ältesten Stammzellen-Spenderdatei Deutschlands, der Anruf und die Anfrage, ob er immer noch bereit sei, zu spenden.

Für die Spende bis nach Rheinland-Pfalz gereist

Für die Durchführung der Spende ist er nach Birkenfeld/Nahe (Rheinland-Pfalz) gereist und hat in der Entnahmestation der Stiftung, der so genannten Apherese, eine Stammzellspende abgegeben.

Dabei handelt es sich um ein komplexes Verfahren: Denn sowohl der Spender als auch der Leukämie-Patient müssen vorbereitet werden, damit eine Transplantation erfolgreich sein kann.

Für Wolfgang Barton der übrigens seit über 25 Jahren Laborleiter bei Rheinkalk Hönnetal in Menden ist, bedeutete das, dass sein Körper wenige Tage vor der Stammzellen-Entnahme medikamentös auf die Spende vorbereitet wurde. Als genug Stammzellen, die normalerweise nur im Knochenmark vorhanden sind, im Blut nachweisbar waren, wurde er in Birkenfeld zur Stammzellspende gebeten: „Ein ganz großes Lob an das großartige Team dort. Ich wurde ausgezeichnet betreut“, so Barton nach der Durchführung.

Parallel zur Vorbereitung des Spenders wird in einer Transplantationsklinik der Patient vorbereitet. Das bedeutet: Sein Immunsystem wird komplett ausgeschaltet (Bestrahlung oder/und Chemotherapie). Wenn er sich da mit einem Virus infiziert oder es aus irgendeinem Grund mit der Stammzellen-Spende nicht klappt, wäre sein Leben massiv gefährdet.

Trotzdem hat Wolfgang Barton keine Sekunde gezögert und mit Unterstützung von Freunden und Verwandten alle Risiken auf sich genommen, um einem Menschen das Leben zu retten.

„Helfen – Hoffen – Heilen“ - so lautet das Motte der Stefan- Morsch-Stiftung, die seit mehr als 25 Jahren Hilfe für Tumor-und Leukämiekranke anbietet, indem sich Menschen als Spender in die Datei aufnehmen lassen können. Anschließend werden ihre Daten in das Zentrale Knochenmarkspender-Register für die Bundesrepublik Deutschland (ZKRD) eingetragen.

Rund 30 Organisationen, tragen die Daten der Spender dort ein, damit sie für weltweite Suchanfragen gefunden werden können. Jeder neu registrierte Spender erhöht die Chance, einem Menschen, der an Blutkrebs erkrankt ist, das Leben zu retten.