Nachrodt.

Ablagerungen im Wasserkocher und weiße Schlieren an der Wand der Duschkabine: „Warum liefern die Stadtwerke Iserlohn als unser Wasseranbieter solche Kalkmengen mit?“, fragt der Nachrodter Ulrich Roth.

Betriebsanleitungbeachten

Das Kalkproblem gibt es, seit die Stadtwerke zum 1. November 2011 die Nahversorgung in Finkingsen aufgegeben und auf Wasser aus der großen Transportleitung umgestellt haben. Daraus werden Nutzer von Iserlohn über Letmathe bis nach Altena versorgt.

„Unsere Nachrodter Kunden waren beim früheren Härtegrad von vier bis fünf in Sachen Kalkbelastung verwöhnt und spüren jetzt die Umstellung umso deutlicher“, erklärt Stadtwerke-Laborleiter Achim Vogel und stellt anschließend gleich klar: „Der aktuelle Härtegrad liegt mit einem Wert von rund zehn bundesweit gesehen im Mittelfeld. Von einer außerordentlichen Belastung kann man da nicht sprechen.“

Dass der Härtegrad des Nachrodter Trinkwassers leicht schwankt, hängt mit den unterschiedlichen Quellen zusammen. Etwas höher ist die Kalkbelastung, wenn der Versorger Dortmunder Energie und Wasser das kühle Nass zuliefert. Wasser aus der Eigengewinnung der Stadtwerke Iserlohn dagegen ist weicher. „Allgemein müssen sich unser Kunden auf einen mittleren Härtegrad einstellen“, erklärt der Laborleiter.

Bei Geräten wie Wasserkocher, Kaffeemaschine oder Durchlauferhitzer sollten die Bürger in die Produktbeschreibungen schauen, raten die Stadtwerke. Dort sind Pflegeempfehlungen und Anwendungstipps zu den unterschiedlichen Härtegraden zu finden. Waschmaschinen lassen sich auf den Kalkgehalt des Wassers einstellen und beim Waschmittel sollten die Bürger die Dosierungshinweise auf der Packung beachten.

Weiches Wasser, so erklärt es der Laborleiter, ist günstiger für alle Anwendungen, bei denen Wasser erhitzt wird. Es kann jedoch beim Waschen zu starker Schaumbildung führen. Sehr hartes Wasser, von dem das Angebot der Stadtwerke noch deutlich entfernt ist, erhöht den Verbrauch von Spül- und Waschmittel und kann Geschmack und Aussehen empfindlicher Speisen und Getränke beeinflussen. Der Nachrodter Installateur Thomas Soike hat in der Kundschaft auch schon Klagen über das kalkhaltigere Wasser gehört. Seinem Kollegen Dietmar Schülke sind bislang keine Beschwerden untergekommen. Ein Zurück zur Wassergewinnung in Finkingsen gibt es nicht. Das Wasserrecht ist erloschen. Die Anlage mit ihren drei Brunnen und dem Gerätehaus wird jetzt zurückgebaut.