Düsseldorf. Bei der Vorlage des Zahlenwerks gab der neue Metro-Vorstandsvorsitzende Olaf Koch, die Trennung von Vorstandsmitglied Joël Saveuse bekannt. Das ist jedoch nicht das einzige Problem, das der Nachfolger von Eckhard Cordes lösen muss. Koch prophezeit dem Handelskonzern ein schwieriges Geschäftsjahr.
Olaf Koch musste seine erste Bilanzpressekonferenz als Chef von Deutschlands größtem Handelskonzern mit Abschiedsworten beginnen: Joël Saveuse (59), der für die SB-Warenhaus-Kette Real verantwortliche Metro-Vorstand, nimmt Ende März seinen Hut. Koch (41) zollte dem Franzosen, der Real sanierte, professionell Dank und Respekt. Die Trennung sei einvernehmlich gewesen. Koch hatte sich im Gerangel um die Nachfolge von Eckhard Cordes gegen Saveuse knapp durchgesetzt.
Die Metro AG mit ihrem größten Anteilseigner Haniel kommt nicht zur Ruhe. Die Querelen, die in Cordes Abschied mündeten, wirken nach. Der Aktienkurs gab 2011 um fast 50 Prozent nach, die Geschäfte entwickelten sich mäßig. Metro, mit 2187 Standorten der Marken Metro Cash & Carry, Real, Media-Saturn und Galeria Kaufhof in 33 Ländern vertreten, litt an den Folgen der europäischen Schuldenkrise ebenso wie am schlechten Weihnachtsgeschäft. Der Konzernumsatz sank um 0,8 Prozent auf 66,7 Milliarden Euro, der Gewinn vor dem Abzug von Steuern und Sonderfaktoren um 1,8 Prozent auf 2,37 Milliarden Euro. Die Dividende pro Aktie soll bei 1,35 Euro verharren.
Schwieriges Jahr voraus
Koch, Vorstandsvorsitzender seit Januar, umriss gestern seine Strategie des Gegensteuerns. Er will Kosten senken, Service und Online-Handel stärken und vor allem in Osteuropa, Asien und der Türkei in Wachstum investieren. Der Verkauf der Kaufhaus-Kette Galeria Kaufhof bleibt zurückgestellt. „Wir werden uns mit dem Verkauf wieder beschäftigen, wenn der Kapitalmarkt den Rahmen dafür hergibt“, so Koch. Für 2012 sagte er ein schwieriges Jahr voraus. Beim Gewinn soll es erst 2013 wieder aufwärts gehen.