Vom Wegfall der Grenzkontrollen profitieren leider nicht nur ehrliche Reisende, sondern auch Verbrecher. Die Kriminalitätsstatistik belegt, dass die Zahlen an Autodiebstählen und Wohnungseinbrüchen zugenommen haben.
Atmen wir durch: Seit zwei Jahrzehnten ist Europa offen. Es ist ein Haus. Keine Tür ist verschlossen. Keiner will Mauern zurück. Niemand sehnt den Schlagbaum zurück.
Das verleitet uns gelegentlich, Probleme wegzudrücken, die durch den Wegfall von Grenzkontrollen entstanden sind. Ehrliche profitieren von der Durchlässigkeit. Aber auch Verbrecher.
Mehr Autodiebstähle
Die Kriminalitätsstatistik belegt das seit etwa zwei Jahren mit den angestiegenen Fallzahlen für Autodiebstähle und Wohnungseinbrüche. Jetzt zeigt die Zollbilanz für 2011, dass der Schmuggel falscher Zigaretten genau so nur mit Mühe unterdrückt werden kann wie der Import harter Drogen. Dabei sollen, das sieht das Schengen-Abkommen vor, statt der Grenzen die Grenzregionen überwacht werden.
Deutschlands Grenze erstreckt sich über 3700 Kilometer. 60 mobile Zoll-Fahndungsgruppen passen darauf auf. Eine für gut 60 Kilometer. Rechnerisch. In der Praxis ist das Verhältnis vor allem im Westen schlechter. Ein löchriges Netz – und umso löchriger, weil nicht alle EU-Länder die gleichen Kontrollstandards haben. Manchmal selbst nicht die gleichen moralischen: Die Korruption in Südosteuropa ist überhaupt nicht erledigt.Die Politik hat die neue wertvolle Reisefreiheit zu schützen. Gerade gegen Gegner, die sie missbrauchen.