Lünen. . 36-jähriger Lüner wurde auf frischer Tat ertappt.

Die Kupferdiebe werden immer dreister. Schon zum dritten Mal bekam das Wohnhaus des Bauvereins an der Langen Straße nahe der Mercedes-Niederlassung nächtlichen „Besuch“ – hinterher fehlten einige Fallrohre.

Nachdem die Rohre vorn am Haus und dann an der Seite gestohlen worden waren, kamen die Langfinger diesmal auf die Terrasse, und zwar so leise, dass die Mieter nichts gemerkt haben. Selbst der Hund des Hauses verschlief den Diebstahl.

Fast täglich eineDiebstahl-Meldung

Dass aber ein Liebhaber des begehrten Metalls mit der Beute am frühen Morgen des Mittwochs fröhlich durch die Siedlung radelte, überraschte selbst die Polizei. Sie nahm vorgestern gegen 5.45 Uhr einen 36-jährigen Lüner in der alten Bauverein-Siedlung an der Goebenstraße fest, der mutmaßlich mehrere Taten dieser Art begangen hat. Just in dieser Nacht war nicht weit von der Goebenstraße entfernt an der Horstmarer Straße ein Diebstahl geschehen.

Das Muster ist immer ähnlich: Die Diebe lösen die Schellen und ziehen die Fallrohre ab. Dem Bauverein wird nach Angaben des Vorstandschefs Friedhelm Deuter im Durchschnitt fast täglich ein Kupferdiebstahl gemeldet.

„Die nehmen ja auch Zinkrohre mit, die wir aus optischen Gründen kupferfarben haben streichen lassen“, sagt Deuter. Der Schaden sei auch größer als der reine Ersatz der Rohre. Wenn es nach einem Diebstahl nämlich regnet, wird mangels Fallrohren die Fassade des Hauses in erheblichem Maß durchnässt.

Angestrichene Rohreauch nicht sicher

Dieter Schulz von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Dortmund rät den Bürgerinnen und Bürgern, angesichts verdächtiger Personen sofort die 110 anzurufen und keine Skrupel zu haben. „Die Rufnummer ist zwar kostenlos, aber nicht umsonst“, sagt Schulz sarkastisch. Man brauche einen Fehlalarm nicht zu scheuen. Denn ein solcher Anruf führe auch manchmal zum Erfolg.

In ihrer Gier nach Geld nahmen Diebe letztlich sogar kupferfarben angestrichene Plastikrohre von der Wand und haben wohl erst später deren Wertlosigkeit festgestellt. Dass Gebäudeversicherungen nicht froh über die vielen Diebstähle sind, lässt sich wohl erahnen.

Manche Hauseigentümer erstatten nicht einmal eine Strafanzeige. Das aber machen die Gebäudeversicherer nicht mit. Sie ersetzen in solchen Fällen nur den Schaden, wenn der Diebstahl auch bei der Polizei gemeldet worden ist.