Lünen. . Vor der Trianel-Werkseinfahrt regte sich während des Besuchs von Bundesumweltminister Norbert Röttgen Protest. Die Lüner Grünen kritisierten seine Umweltpolitik, sie gehe zu Lasten der erneuerbaren Energien
Vor der Trianel-Werkseinfahrt regte sich während des Besuchs von Bundesumweltminister Norbert Röttgen Protest. Die Lüner Grünen kritisierten die Umweltpolitik des Ministers, sie gehe zu Lasten der erneuerbaren Energien.
Ein gutes Dutzend Demonstranten hatte sich mit Traktoren, Bannern und Schildern vor dem Kraftwerk postiert, mit denen sie sich gegen die Kohleverstromung aussprachen und auf eine Protestaktion am kommenden Samstag in Datteln, das so genannte Heimleuchten, hinwiesen. „Nicht nur wir in Lünen sind gegen Kohlekraftwerke, sondern viele Menschen in ganz NRW“, so Ingbert Kersebohm, Ratsherr von Bündnis 90/Die Grünen.
Ganz besonders kritisierte Kersebohm die deutliche Herabsetzung der Einspeisevergütungen für Photovoltaik-Anlagen. „Das ist ein heftiger Schlag in Kontor“, glaubt er. Hingegen würden die großen Anlagen wie Offshore-Windparks weiterhin massiv gefördert. So werde im Energiewandel ein Ungleichgewicht zu Gunsten der großen Unternehmen geschaffen.
Bei seiner Ankunft suchte Röttgen kurz das Gespräch mit den Demonstranten, verwies auf die EU-weiten Vereinbarungen zum Gesamt-CO2-Ausstoß und die Notwendigkeit von Kohlekraftwerken als Übergangstechnologie im Energiewandel. Die Einwände von Grünen-Ratsfrau Erika Roß, dass ein neues Kohlekraftwerk gerade in Lünen fehl am Platz sei, ließ Röttgen so nicht stehen. Das könne man so lokal nicht sehen.
Der Protest war schon Tage vor der Auflösung des NRW-Landtages geplant. Dennoch machten sich die Demonstranten ihre Gedanken, was Röttgen als NRW-Ministerpräsident aus ihrer Sicht bedeuten würde. Er gehe davon aus, dass Röttgen in Düsseldorf dort weitermachen würde, wo er in Berlin aufhört. „Energiepolitisch wäre das eine Katastrophe“, glaubt Kersebohm. An dessen Wahlerfolg glaube er allerdings auch nicht.