Unna. .

Das anfängliche große Enttäuschung kein Grund ist aufzugeben und auch etwas sein kann, aus dem neue Hoffnung wächst, das erlebten am Donnerstagabend mehr als 40 Kinder und Jugendliche, die für eine feste BMX- und Skateranlage in Unna kämpfen.

Eine Handvoll davon in Begleitung von Eltern waren sie alle in die Hühnerhalle im Kurpark gekommen, zur Auftaktveranstaltung im Zielfindungsprozess. Eingeladen vom Leiter des Kinder- und Jugendbüros der Stadt, Hartmut Grimm, der in der Moderation von Lothar Baltrusch (Antenne Unna) unterstützt wurde.

Zunächst gab’s dann den Dämpfer, denn Grimm hakte nacheinander alle zehn bislang von den Jugendlichen als mögliche Standorte aufgelisteten Plätze als nicht machbar ab. Entweder, weil die Lärmgrenze von 150 Metern zur Wohnbebauung nicht eingehalten werden könne (Stadtpark), weil das Gelände nicht der Stadt gehört („die hat zum Ankauf kein Geld“), der Untergrund Schadstoffbelastet ist (Brockhausplatz), oder das Areal von anderen Gruppen (Bolzplatz Mühlhausen, Viktoria-Freigelände der Werkstatt) genutzt wird.

Warum Skater im Stadtpark lauter sein sollen als der direkt neben den Wohnhäusern vorbeibrausende Verkehr über den Ring, konnten viele Teens verständlicherweise nicht nachvollziehen.

Lärm ist ein Problem

Hartmut Grimm versuchte zu erklären, dass bei Lärmgutachten (Kosten 4000 €) gemessen werde, ohne den Verkehr dabei zu berücksichtigen. „Und wenn nur ein Anwohner sich beschwert und de Klageweg beschreitet, ist plötzlich die ganze Anlage gefährdet.“

Auf die grüne Wiese auszuweichen, traf auf die Kritik der Teens. „Ein Tagesticket allein für mein Bike im Linienbus kostet am Wochenende 4,50 €, das kann ich mir nicht leisten“. Ein weiteres Problem: die BMX-Räder und Mountainbikes verfügen als coole Sportgeräte oft nicht über Beleuchtung, „und wenn wir damit zu einer Anlage weit über die Straßen fahren, werden wir von der Polizei angehalten und müssen Strafe zahlen“.

Der Kompromiss, dass ein Platz doch in der Nähe von Wohnbebauung möglich sein könnte, wenn er abschließbar umzäunt sei und feste Öffnungszeiten („bis 19 Uhr“) vorsehe, stieß ebenfalls auf wenig Gegenliebe: „Wenn es im Sommer mal schön und lange hell ist, wollen wir auch gerne mal länger skaten“.

Immerhin gab es Lichtblicke, wie ein Privatgelände, das zur Verfügung gestellt werden könnte, oder die Idee einer Kooperation mit Bönen (und einem Standort zwischen den Kommunen), oder der Aussicht auf Sponsorgeldern (10-15 000 €) und die erneute Zusage der anwesenden Lokalpolitiker das Anliegen unterstützen zu wollen, um es noch in diesem Jahr erfolgreich „bis zum Herbst“ abzuschließen.