Altena. .

Südamerika trifft Mittelamerika: Das Altenaer Burggymnasium hat zur Zeit gleich zwei Gastschülerinnen von der anderen Seite des Atlantiks: die 17-jährige Michelle Kukutschka aus Mexiko und die 18-jährige Carolina Schimpf aus Argentinien.

Für das Mädchen aus Mexiko-Stadt ist die Zeit in Altena Teil ihrer Schullaufbahn.

Die junge Frau aus Buenos Aires absolviert ein freiwilliges soziales Jahr in der Burgstadt.

Kennengelernt haben sich beide vor gerade einer Woche in der Schule an der Bismarckstraße und sind nun froh, miteinander fließend Spanisch sprechen zu können.

Michelle Kukutschka kam zwar nicht allein nach Deutschland. Doch die Mitschülerinnen verteilen sich auf ganz Deutschland. „Fast die ganze Stufe“, erzählt die Mexikanerin in fließendem Deutsch, sei für ein Austauschjahr nach Deutschland geflogen. Das vom „Alexander-von-Humboldt-Kolleg“ in Mexiko-Stadt angebotene Jahr soll den bilingualen Schülern Praxis und Übung in der deutschen Sprache bieten.

Nach ihrem deutschen Abi in Mexiko kann sich Michelle gut vorstellen, in Deutschland zu studieren. Denn gerade die Freiheit hier gefällt der Mittelamerikanerin.

Das findet auch Carolina Schimpf aus Buenos Aires. Die 18-Jährige genießt es, auch mal abends durch die Straßen Altenas laufen zu können. In Argentinien wäre dies zu gefährlich. Aber auch das Umfeld gefällt der 18-Jährigen mit deutschen Wurzeln. Teile ihrer Familie leben noch immer in Deutschland.

Volontariat imKindergarten Knerling

Eine solche Verbundenheit besitzt Michelle auch. Ihre Ur-Großeltern wanderten einst von Deutschland nach Mittelamerika aus. Der mexikanische Einschlag lässt sich aber nicht leugnen: Beim Badminton und beim Tanzen versucht sie, den Deutschen zu zeigen, wo es lang geht. Den Rhythmus haben die Mittel- und Südamerikaner ja bekanntermaßen im Blut.

Auch für Caro geht es nach den vier Wochen Eingewöhnungsphase an der Schule erst so richtig los. In dieser Zeit wohnt sie bei der Familie von Dan Ossenberg-Engels im Mühlendorf. Doch eine eigene Wohnung steht schon bereit. Dann beginnt der Arbeitsalltag für die 18-Jährige. Im Rahmen ihres Volontariates arbeitet die Argentinierin im Kindergarten am Knerling.

Neben den deutschen Wurzeln verbindet Caro allerdings auch die deutsche Gemeinde in Argentinien mit der Heimat ihrer Familie. Und genau das ist der Grund für den Kontakt nach Europa: Die deutsche Kirche von Argentinien, Paraguay und Uruguay pflegt gute Beziehungen zur Westfälischen Landeskirche.

Für die beiden Mädchen ist ein guter Schulabschluss natürlich sehr wichtig. Während Caro ihren Abschluss schon in der Tasche hat, muss Michelle noch ein wenig lernen. Gerade das Auslandsjahr kommt ihr dafür sehr entgegen, denn viele der Abiturfächer an ihrer Schule sind auf Deutsch.

Auch die Gasteltern der Mexikanerin, die Familie Doldi aus Plettenberg, unterstützen sie dabei tatkräftig. Die Familie beherbergt nicht zum ersten Male einen Gast aus Mexiko: Bereits Michelles Bruder durfte ein Jahr in Plettenberg leben. Im Gegenzug verbrachte Philipp Doldi bereits ein Jahr in Mexiko und sein jüngerer Bruder Florian will demnächst mexikanische Luft schnuppern.