Neuenrade. .

Was haben eine Polarexpedition und der Erfolg eines Unternehmens gemeinsam? Das erklärte der Abenteurer Arved Fuchs am Dienstag vor mehr als 400 geladenen Gästen der Volksbank im Kaisergartensaal. Dabei beantwortet Fuchs auch ganz persönliche Fragen zu seinen Expeditionen.

Bereits zum 23. Mal hatte die Volksbank im Märkischen Kreis ausgewählte Kunden und Mitarbeiter zu einem Vortrag mit einem hochkarätigen Referenten geladen. „Grenzen sprengen“ lautete der Titel von Arved Fuchs Vortrag. Darin erläuterte er, dass es in einem Unternehmen genauso wie bei einer Expedition in lebensfeindliche Gebiete auf ein paar Grundsätze ankomme. Illustriert wurde der Vortrag mit Bildern und Anekdoten von den verschiedenen Expeditionsreisen.

„I will not complain – Ich will mich nicht beschweren“ war einer von ihnen. Aushalten und ertragen hat Arved Fuchs bereits gelernt, als zum ersten Mal mit den Inuit eine Jagdreise unternahm und diese ihn wochenlang ignorierten. „Wir sind eine Kultur des Lamentierens und des Jammerns“, so Fuchs. Heute sei er mit einigen Reisebegleitern noch immer befreundet.

Keinen Kontakt mehr habe er hingegen mit Reinhold Messner, mit dem er 1989 gemeinsam als erste Menschen die Antarktis zu Fuß durchquerte. Aus diesen 92 Expeditionstagen habe er eine wichtige Lehre mitgenommen, erzählte Fuchs: dass man alles erreichen kann, wenn man dasselbe Ziel vor Augen hat.

Später unternahm Fuchs vor allem Seereisen mit dem umgebauten Haikutter „Dagmar Aaen“. Als Kapitän sei er für seine Mannschaft verantwortlich, müsse oft sehr einsame Entscheidungen treffen.

Gefahr bei -50 Grad

Trotzdem mache es keinen Sinn, wenn jede Entscheidung von allen Besatzungsmitgliedern zunächst diskutiert, dann getroffen werde: „Auf jedem Schiff muss es einen Kapitän geben – das ist auch gesetzlich vorgeschrieben.“

Im Anschluss an seinen Vortrag beantwortete Arved Fuchs Fragen der Zuhörer. Etwa, wie man bei einer Expedition auf die Toilette gehe: „Ganz schnell! - Das ist ein unangenehmer, bei -50 Grad Celsius auch gefährlicher Vorgang.“ Bei allem, was man auf einer Expedition tue, müsse man sehr diszipliniert sein.

Auf die Frage einer Zuhörerin, was seine Frau vom Abenteurerleben halte, erklärte Fuchs, dass sie selbst oft mitkäme. Man könne übrigens nicht sagen, dass Frauen die besseren oder schlechteren Abenteurer seien: „Gemischte Teams funktionieren meistens am besten.“