Bergkamen. . Die Neuwahlen des Landtages sorgen für viele Fragen im Rathaus.

„Ich bin völlig ratlos. Mit den gesetzlich vorgegebenen Fristen ist das ja nie und nimmer zu realisieren.“ Den Wahl-Experten der Stadt Bergkamen, Thomas Hartl, kann in Sachen Landtags-, Bundestags- oder Kommunalwahl eigentlich nichts und niemand erschüttern. Das galt bis Mittwochmittag. Da schwirrte die Nachricht von den Landtagsneuwahlen über den Ticker. In 60 Tagen. Voraussichtlich am 6. oder 13. Mai.

„Wie soll das gehen“, fragte Hartl fassungslos. Wahlvorschläge, also die Namen der Kandidaten, müssen nach aktueller Gesetzeslage 48 Tage vor der Wahl vorliegen. Das wäre in 12 Tagen! „Wie sollen die Parteien so schnell ihre Kandidaten ernennen?“, fragt Hartl.

Auch die Wahllokale bereiten ihm Sorgen. „Wir benötigen in Bergkamen 58 Wahllokale. Das sind zum Teil auch Gaststätten. Aber wissen Sie, was dort am Muttertag los ist“, fragt Hartl voller Vorahnung. Neben möglichen Muttertagsfeiern werden vor allem Familien die Wahllokale blocken, die dort die Konfirmation ihrer Kinder oder Enkelkinder feiern.

Zumindest die Wahlhelfer machen Hartl keine Sorgen. 400 etwa benötigt er. Das sei in Bergkamen nie ein Problem gewesen. „Es melden sich immer ausreichend Freiwillige“.

Bleibt die Frage der Kosten. Etwa 50.000 Euro wird es kosten, die 37.000 Wahlberechtigten erst einmal anzuschreiben und auf die Wahl hinzuweisen und dann für sie alle noch einmal Wahlzettel und Kuverts drucken zu lassen.

In dem Betrag enthalten sind neben den Druckkosten auch die kleinen Aufwandsentschädigungen für die 400 Wahlhelfer sowie der Aufwand der Baubetriebshof-Mitarbeiter, die im Vorfeld die Wahltafeln aufstellen oder am Wahltag selbst die Wahlurnen anliefern und natürlich wieder abholen und einlagern.