Havler. .
Was lange währt, war schon lange gut – und ist es immer noch. Am Wochenende präsentierte das Heimatmuseum die mittlerweile 21. Auflage des Halveraner Ostereiermarkts. Aussteller- und Besucherzahlen waren, wie auch in den Vorjahren, hoch – für den ausrichtenden Heimatverein eine Bestätigung des bewährten Konzepts.
Tausende Eier in allen Größen, gestaltet mit den unterschiedlichsten Techniken, Stickarbeiten, Aquarellmalerei und Frühlingsdeko gab es am Samstag und Sonntag, jeweils von 10 bis 18 Uhr, im Heimatmuseum Halver zu bestaunen. Rudi Olson, der das Heimatmuseum betreut, übernahm in eingespielter Manier die Organisation der Schau und stand den Ausstellerinnen mit 21 Jahren Erfahrung in Sachen Ostereiermarkt mit Rat und Tat zur Seite.
Hühner-, Enten-, Gänse- und Straußeneier
Ob Hühner-, Enten-, Gänse- oder Straußenei, ob mit Stroh, Serviettentechnik, Aquarell- oder Acrylfarben versehen – auch in diesem Jahr zeigten sich die 18 Ausstellerinnen bei der liebevollen Gestaltung von Ostereiern ideenreich. Dabei scheint diese Kunstform eine reine Frauendomäne zu sein: männliche Aussteller suchte man vergebens. Stimmt das Vorurteil, Männer seien eher grobmotorisch veranlagt, also doch?
Wer Helga Flunger bei der Arbeit zuschaut, kann schnell zu diesem Schluss kommen. Die Sorgfalt, mit der sie selbst daumengroße Wachteleier bearbeitet, lässt so manchen Beobachter staunen. Nach dem Einfärben der Eier mit Aquarellfarben graviert Helga Flunger feine Muster in die nur wenige Millimeter dicken Eierschalen. Ihr Werkzeug dabei sind Diamantbohrer und Dremel. Jedes Ei ist ein Unikat.
Auch Annemarie Lüttgenau ist Ausstellerin auf dem Halveraner Ostereiermarkt – in diesem Jahr bereits zum 17. Mal. Ihre Motive kommen überwiegend aus der Natur: neben Schmetterlingen und Vögeln finden sich auch detailliert ausgearbeitete Blumen auf den Eierschalen. Mit ihrem Hobby schaffte es Annemarie Lüttgenau sogar bereits ins Fernsehen. Der WDR drehte einen 15-minütigen Beitrag über das besondere Hobby der Wipperfürtherin.
Thera Flettermann-Olivier kommt aus dem niederländischen Ort Velp und ist zum fünften Mal Ausstellerin im Heimatmuseum. Von Freunden hatte sie von der Ausstellung in Halver erfahren, seitdem ist auch sie mit von der Partie. Bei ihrer Arbeit greift sie nicht auf Pinsel und Farbe, sondern auf Stroh, Nadeln und Spinnrad zurück. Das Handwerkszeug hat sie sich bei der Aargauischen Strohindustrie abgeguckt. Von 1800 bis 1940 gab es im nordschweizerischen Kanton Aargau eine Hutindustrie für Damen der besseren Gesellschaft. Sie trugen Strohhüte aus gespaltenem Stroh. Nun nutzt Thera Flettermann-Olivier diese Techniken zur Verzierung von Ostereiern.