Port Augusta. Ein Neuenrader berichtet aus Australien: Nachdemdas Navigationssystem die nächste Abbiegung in 1220 Kilometern anzeigte, war klar: wir sind im Outback.

. 1500 Kilometer nichts – das ist das Outback. Eines unserer letzten Reiseziele in Australien war der Ayers Rock, im Herzen des Landes. Zusammen mit zwei guten Freunden haben wir den Tripp zum Uluru gewagt.

Die Milchstraße

Doch bevor wir zu unserer 9-tägigen Tour aufbrachen, haben wir noch Halt in Adelaide gemacht, von wo aus es dann weiter in Richtung Uluru ging. Den Kofferraum mit unzähligen Konservendosen, etwas Wein, Reservesprit, zwei vollen Wasserkanistern auf dem Dach, sowie einer kompletten Campingausrüstung gefüllt, war unser Toyota sportlich tiefer gelegt. Wegen des Übergewichts und aus Spritspargründen sind wir die komplette Strecke mit nur 80 km/h gefahren.

Nachdem wir die letzte große Stadt namens Port Augusta hinter uns gelassen hatten und das Navigationssystem die nächste Abbiegung in 1220 Kilometern anzeigte, war klar: wir sind im Outback. Doch wer weit und breit nur roten Sand, verkümmerte Büsche und Kakteen erwartet hatte, lag falsch. Auch wenn es meistens recht karg aussah, so wuchsen auf der ganzen Strecke immer wieder mal große und kleine Büsche, Gras und Bäume umgeben von rot-brauner Erde. So wurden auch wir eines Besseren belehrt, die wir uns das Australische Outback eher wie eine Wüste vorgestellt hatten.

Nach unser Ankunft auf einem Rastplatz regnete es wie aus Kübeln. Innerhalb von wenigen Minuten standen wir knöcheltief im Wasser und versuchten, die Zelte vor den hereinbrechenden Fluten und starkem Wind zu retten. Und obwohl die Welt unterzugehen schien, hatten wir dabei unseren Spaß. Immerhin wurden wir mit fantastischen Farben, einem Regenbogen und dem ersten Outback-Sonnenuntergang belohnt. Am nächsten Morgen wurde die Reise Richtung Uluru fortgesetzt. Dort kamen wir dann am dritten Tag unserer Reise an.

Am darauf folgenden Tag sahen wir den Ayers Rock dann live und in Farbe. Auch wenn wir nicht in Worte fassen können, was es war, so hatte der Uluru doch etwas an sich, das ihn interessant machte. Leider war die Begehung des Ayers Rock während unseres Aufenthaltes verboten. Deshalb unternahmen wir nur einen Rundweg um den Uluru und guckten ihn uns bei Sonnenuntergang an. Dann scheint er aus eigener Kraft rot-orange zu leuchten. Alleine deshalb hat sich die 1500 Kilometer Fahrt gelohnt.

Nahe des Ayers Rock befinden sich noch die Olgas sowie der Kings Canyon. Dies sind ebenfalls Gesteinsformationen, auf die ein Blick zu werfen sich lohnt. Kilometerlange Märsche sind bei Wetterbedingungen von bis zu 40 Grad zwar kein Vergnügen, aber mit genügend Wasser und Sonnencreme ausgestattet lassen sich auch diese meistern.

Ein weiteres atemberaubendes Phänomen im Outback ist der Sternenhimmel. Wenn weit und breit keine Lichter die Sicht in den Himmel stören, kann man so viele Sterne und Sternschnuppen sehen, wie nirgendwo sonst. Selbst die Milchstraße ist aus dieser Entfernung deutlich zu sehen. Sehr beeindruckend!

Der Rückweg war dagegen eher unspektakulär. Ein Highlight waren jedoch zahlreiche Adler, die am Wegrand saßen und tote Kängurus fraßen. Nicht kreuzten auch Kühe, Pferde und Kängurus unseren Weg. Vor allem am hereinbrechenden Abend zeigten sich vermehrt die Tiere, die bei der brütenden Hitze tagsüber lieber im Schatten liegen. Unser gemeinsamer Trip endete dann mit einer Übernachtung auf einem Campingplatz nahe Port Augusta. Dort hieß es dann: Erlebtes verarbeiten, bei der letzten Flasche Wein.