Nachrodt-Wiblingwerde. .

„Wir teilen ihnen die vorübergehende Sperrung ihrer Kreditkarte mit“: Über diese offensichtlich gefälschte Nachricht eines Kreditkartenunternehmens konnte der Nachrodter Ulrich Roth zum einen schmunzeln - zum anderen ärgerte ihn diese Phishing-Mail auf seinem Computer aber gewaltig.

Rückantwort mit ­korrekter Anschrift

„Ich habe keine Kreditkarte. Von daher hätte ich die Nachricht einfach wegklicken können“, so Roth. Was ihn aber irritiert, ist die sorgfältige Ausarbeitung des Anschreibens. „Darauf können weniger vorsichtige Menschen schnell hereinfallen“, mutmaßt er. Auch die Tatsache, dass die Betrüger gleich seine korrekte Anschrift in die Rückantwort mit eingearbeitet haben, macht Ulrich Roth wütend. „Wie kommen die auf mich?“, fragt sich der Nachrodter.

Hier pflichtet ihm Helga Schuppert, Leiterin der Verbraucherzentrale Iserlohn bei. Bei einer so persönlichen Ansprache sei man leicht geneigt, auf die Anfrage zu reagieren. „Aber den Versendern dieser E-Mails geht es nur darum, an hochsensible persönliche Daten zu gelangen“, erklärt die Expertin.

Und sie unterstreicht noch einmal: „Banken und Kreditkartenunternehmen fragen niemals auf diese Art und Weise nach Kartennummern und Geheimzahlen.“ Solch sensible Daten sollten nur im vertraulichen Gespräch in der Bankfiliale direkt weitergegeben werden. „Wer das einfach ins Netz stellt, macht seine Geheimdaten weltweit öffentlich“, mahnt Helga Schuppert.

Täter schon mit neuer Masche

Auch bei ihr haben sich schon irritierte Bürger gemeldet, die die vermeintliche Aufforderung des Kreditkartenunternehmens bekommen haben. „Jüngst sind auch wieder gefälschte Anfragen von Banken per Mail versendet worden“, berichtet sie.

Dazu kommt vermehrt eine neue Masche: „Ihr Computer wird gesperrt“, lautet die per Mail verschickte Drohung. Sie ist mit der Aufforderung verbunden, eine kostenpflichtige Hotline einzuschalten oder eine bestimmte Telefonkarte zu kaufen. Das Geld dafür streichen die Betrüger ein. „Also niemals auf so etwas reagieren und im Zweifelsfall die Verbraucherberatung oder die Polizei einschalten“, rät Helga Schuppert.