Hervest. .
In drei Schulungseinheiten, insgesamt 18 Stunden, lernen Hervester Erzieher und Lehrer das Bensberger Mediations-Modell kennen. Ziel der Schulung ist, den Fachkräften neue Mittel und Methoden der Konfliktbewältigung beizubringen, die sie im Arbeitsalltag anwenden können.
Als Mediatoren sollen sie in Konflikten zwischen ihren minderjährigen Schützlingen vermitteln.
Wichtig ist hierbei, dass ihnen keine Entscheidungsbefugnis zusteht. Sie sind lediglich verantwortlich für den Prozess der Mediation selbst. Schuldzuweisungen sind daher unangebracht.
„Wir wollen, dass der Erziehungsauftrag von Kindergärten und Schulen wieder verstärkt in den Vordergrund rückt“, sagt Ulla Püttmann vom Bundesverband Mediation. „Es geht uns darum, dass alle Kinder und Erwachsenen die selbe Sprache sprechen. Wir wollen ihnen Regeln und Rituale an die Hand geben, die sie in jeder Konfliktsituation einsetzen können.“
Das Bensberger Modell sieht ein Trainingsprogramm im Unterricht vor, das die Prävention von Konflikten fördern und beibringen soll, wie Kinder „anders streiten“ können, eben so, dass es zu keiner Eskalation kommt.
Während der Schulung erlernt das Lehr- und Erziehungspersonal außerdem Wege der Vermittlung und wie Konfliktlösungen aussehen können.
„Besonders wichtig ist, den Kindern Empathie beizubringen. Daher kommen bei Schlichtungen häufig Rollenwechsel zum Einsatz, damit die Konfliktparteien Verständnis für einander entwickeln“, erklärt Püttmann die Idee des Mediations-Modells.
Joachim Thiehoff vom Stadtteilbüro Hervest fügt hinzu: „Wir freuen uns, dass sich so viele Hervester Einrichtungen bereiterklärt haben, an der Schulung teilzunehmen. Darunter alle Kindertagesstätten, beide Grundschulen, die von Ketteler-Schule und das Paul-Gerhardt-Haus. Insgesamt machen 100 pädagogische Fachkräfte mit.“
Die vielen Teilnehmer stimmen Thiemann optimistisch, dass das Programm für den Stadtteil strukturelle Bedeutung haben wird: „Wird das Bensberger Modell von den Einrichtungen konsequent eingesetzt und von den Kindern angenommen, können alle Hervester davon profitieren.“