Bergkamen. . Nicht viele von Menschen richten ihr Leben so konsequent danach aus, anderen zu helfen, wie die Bergkamenerin Monika May. Sie engagiert sich vor allem beim Deutschen Roten Kreuz

Es tut gut, anderen Menschen zu helfen. Viele Menschen engagieren sich daher ehrenamtlich, etwa in Kindergärten, Altenheimen oder Sportvereinen. Doch nicht viele von ihnen richten ihr Leben so konsequent danach aus, anderen zu helfen, wie die Bergkamenerin Monika May.

Ihr Name ist vor allem eng mit dem des Deutschen Roten Kreuzes in Bergkamen verbunden, aber auch in der Kirche, im Altenheim oder in der Sterbebegleitung ist sie seit vielen Jahren aktiv. „Eigentlich überall dort, wo ich um Hilfe und Beistand gebeten werde“, stellt Monika May fest.

Der Beginn ihres ehrenamtlichen Engagements reicht bis in die 1960er Jahre zurück. 1965 trat sie in das Jugendrotkreuz (JRK) ein. „Vor allem, weil Freunde von mir viel darüber erzählten. Und auch, weil die interessanten Jungs dort waren“, lacht Monika May. Durch ihre frühe Hochzeit und die Geburt ihres ersten Sohnes 1969 gab sie ihr Engagement beim DRK zugunsten der jungen Familie auf. Doch der Kontakt riss nie ab. 1982 wurde sie auf dem Polterabend ihrer Cousine von alten Freunden angesprochen, die weiter beim DRK aktiv waren. Monika May war schnell überzeugt. „Fortan verbrachte ich meine Wochenenden auf Sportplätzen, auf der Kirmes oder bei großen Festen.“

Katastrophenschutz

Nach der Sanitäterausbildung und dem Katastrophenschutz konnte Monika May auch schwierigere Aufgaben übernehmen. So hilft sie schon seit Jahren beim Hafenfest mit, behandelt leichtere Verletzungen oder assistiert den Ärzten. 1992 wurde sie schließlich stellvertretende Rotkreuzleiterin des Kreises Unna. „Das war mit hohem zeitlichem Einsatz verbunden und bedeutete häufig einen achtstündigen Arbeitstag. Natürlich unbezahlt und ehrenamtlich. Da ich meine Familie nicht vernachlässigen wollte, brauchte ich einen straffen Organisationsplan.“

Anderen Leuten zu helfen lag und liegt Monika May im Blut. Doch vor zehn Jahren benötigte sie plötzlich selber Hilfe. „Mein Leben stand damals auf dem Spiel. Ein Blutgerinnsel hatte sich in meinem Kopf gebildet. Mein Glück war damals, dass dieses Gerinnsel genau über dem Sehnerv lag und daher mein Auge zuschwoll. Mein Hausarzt erkannte dies und schickte mich sofort ins Krankenhaus. Dort angekommen, platzte das Gerinnsel auch. Ich hatte viel Glück und konnte gerettet werden“, berichtet Monika May.

Einschneidendes Erlebnis

Ein einschneidendes Erlebnis für sie, das damals bei ihr zu der Erkenntnis führte, sich auch weiter sozial engagieren zu wollen. Als einfache Helferin unterstützte sie weiter das DRK.

Doch der Verein hatte in Person von Manfred Turk, dem damaligen Vorsitzenden des DRK, andere Pläne mit ihr. Zu dieser Zeit wurden die einzelnen Ortsteile des DRK zu einem Gesamtverein Bergkamen zusammengefasst und Monika May wurde zur neuen Gesamtleiterin gewählt. Sie richtete das neue Gebäude des DRK an der Lessingstraße ein und organisierte den Verein neu. „Ohne falsche Bescheidenheit kann man sagen, dass das Deutsche Rote Kreuz in Bergkamen ohne meine Frau so nicht mehr existieren würde“, erzählt ihr Mann Harald May.

Ihr langjähriges Engagement wurde schon mehrfach von der Stadt Bergkamen ausgezeichnet und vor kurzem auch vom DRK mit der Verdienstmedaille bedacht. Eine Auszeichnung, die noch nicht viele Frauen im DRK erhalten haben. Noch fünf Jahre möchte Monika May das DRK in Bergkamen leiten, danach ist die Altersgrenze von 65 Jahren erreicht. Doch ans Aufhören denkt sie noch lange nicht. Schon heute stattet sie dem Altenheim am Nordberg regelmäßige Besuche ab und verbringt ein paar Plauderstunden mit den Bewohnern. „Ein anderes Thema ist für mich die Sterbebegleitung. Ein Bereich, den ich unheimlich wichtig finde und nach meiner DRK-Zeit intensiveren möchte“, erzählt Monika May. „Ich habe in den vergangenen Jahren schon einige Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet. Eine schwierige, aber unheimlich wichtige Aufgabe.“