Rees. . Die Aktionstour der Grünen machte auf dem Reeser Marktplatz Station. Grüne standen den Besuchern Rede und Antwort.

Die Aktionstour der Grünen durch Nordrhein-Westfalen gegen den Atomtransport von Jülich nach Ahaus machte am Mittwoch Halt auf dem Reeser Wochenmarkt.

Unübersehbar präsentierten sich gelbe Fässer mit dem Atomzeichen, ein Muster des Transportbehälters und ein mehr als zwei Meter hohes X. „Das gelbe X ist schon seit Jahren das Zeichen für die Proteste gegen Atommülltransporte“, erläuterte Harald Schwalbe, Ökologiereferent des Landesverbandes der Grünen. Er stand wie einige seiner Reeser Parteifreunde den Besuchern Rede und Antwort zu allen Fragen rund um den geplanten Transport von 152 Castorbehältern mit hoch radioaktivem Atommüll quer durch unser Land. Eine der möglichen Routen aus dem Forschungszentrum Jülich könnte auch über die Reeser Rheinbrücke ins Zwischenlager Ahaus führen. Aber nicht nur deswegen, sondern auch aus grundsätzlichem Protest gegen die „unsinnige Atommüll-Verschieberei über die Straße“ ließen sich viele Marktbesucher – auch die älteren - nicht lange bitten, und machten ihrem Unmut durch ihre Unterschrift auf dem gelben X deutlich.

Wo kann ich unterschreiben?

Einige benötigten überhaupt keine Informationen mehr und fragten lediglich: „Wo kann ich denn hier unterschreiben?“

Denn fast niemand versteht so recht den Sinn des Atommülltransports. „Warum lässt man den Atommüll nicht in Jülich, zumal Ahaus ja auch kein Endlager ist?“ fragte man sich.

Da am 30. Juni 2013 die Genehmigung in Jülich ausläuft, sollen die Castoren mit den 288.161 Graphitkugeln aus dem ehemaligen Versuchsreaktor nach Ahaus transportiert werden. Die Kosten und Risiken tragen dann die Menschen in NRW, insbesondere die Polizisten. Und das, so vermutet man, ist einer der Hauptgründe für diese Entscheidung. Die rot-grüne Landesregierung hat sich dagegen ausgesprochen und favorisiert einen Verbleib in Jülich, wo allerdings Umbauten vorgenommen werden müssten. „Mit unserer Aktionstour, den Unterschriften, aber auch Protestschreiben an den Bund machen wir Druck, dass diese unsinnigen Transporte nicht stattfinden“, so Grünen-Chef Helmut Wesser, dessen Fraktion bereits einen Resolutionsantrag zu diesem Thema in den Rat eingebracht hat.