Dorsten. .
Vor drei Jahren wurde die Aktion Tapetenwechsel ins Leben gerufen, um Kindern aus finanziell benachteiligten Familien eine Ferienreise zu ermöglichen. Gemeinsam arbeiten katholische Kirchengemeinden, der Verband Evangelischer Kirchengemeinden, Caritas und Arbeiterwohlfahrt in Dorsten, um Spenden für ihr Projekt zu sammeln.
„Kinder aus finanziell schwächeren Familien brauchen einen Tapetenwechsel oft ganz besonders“, sagt Ludger Krogmann vom Katholischen Ferienwerk Dorsten. Doch seit das Land NRW im Jahr 2003 die Zuschüsse für Kinderferienfreizeiten gestrichen hat, können sich immer weniger Kinder eine solche Auszeit erlauben.
„Es ist uns daher ein besonderes Anliegen, Eltern auf die zahlreichen Zuschussmöglichkeiten aufmerksam zu machen. Kein Dorstener Kind muss wegen finanzieller Engpässe zu Hause bleiben“, meint Krogmann.
Auch interessant
Besonders hinweisen möchte die Aktion Tapetenwechsel auf das Bildungs- und Teilhabegesetz, das die Bundesregierung im letzten Jahr verabschiedet hat. Danach stehen den Familien im Jahr 120 € pro Kind zur Verfügung für die Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben. Darunter fallen auch Ferienfreizeiten.
„Viele Eltern wissen gar nicht, dass sie Anspruch auf das Geld haben und wenn sie davon wissen, schreckt sie oft der viele Papierkram ab“, erklärt Andreas Grote-Westrick von der AWO. Jedoch muss für einen Antrag auf Leistungen für Bildung und Teilhabe nur eine DIN A4 Seite ausgefüllt werden. Formulare sind bei den Trägern und im Jobcenter erhältlich.
„Wir möchten Familien Mut machen, die Förderangebote anzunehmen“, sagt Simone Beierle von der Caritas. Heidemarie Müller vom Verband Evangelischer Kirchengemeinden betont: „Die Kinder leiden am meisten darunter, wenn Eltern sich scheuen, Unterstützung anzunehmen.“