Schwerte. . Wenn die Krankenkassen nun Milliarden-Überschüsse verzeichnen, sollten die Schwerter Kliniken davon profitieren können, sagen die zwei Krankenhaus-Chefs. Die DKG möchte die finanziellen Einschnitte für die Krankenhäuser nicht länger hinnehmen.

Wenn sich am Freitag dieser Woche Jürgen Beyer, Geschäftsführer des Marienkrankenhauses, mit Vertretern der Krankenkassen zu erneuten Budgetgesprächen trifft, wird die Forderung der Krankenhausgesellschaft eine Rolle spielen. Die DKG möchte angesichts der Kassen-Überschüsse die finanziellen Einschnitte für die Krankenhäuser nicht länger hinnehmen.

„Wir müssen nach dem jetzigen Stand der Dinge 2012 zum zweiten Mal hintereinander mit Einbußen von 0,5 Prozent des Gesamtvolumens leben“, sagte Beyer der WR. Die Quote mag sich gering anhören, macht aber pro Jahr rund 180 000 Euro aus. Eigentlich stehe den Krankenhäusern ein Anstieg zu, der sich am Wachstums der Grundlohnsumme orientiere, erklärt Beyer. „Dann hätten wir ein Plus von 1,5 Prozent. So aber kam nur ein Prozent heraus“. Durch den Sparkurs der Kassen fehle der halbe Prozentpunkt.

Der größte Posten im Haushalt sind die Personalkosten, erklärt der Geschäftsführer, wenn er auf das Zahlenwerk blickt. Die Ausgaben seien zu Recht explodiert, stehe doch, betont Beyer, dem medizinischen Personal, von den Pflegekräften bis zu den Ärzten, ein angemessener Lohn zu.

Der Chef des Marienkrankenhauses sieht ebenso wie sein Kollege vom Evangelischen Krankenhaus, Bernd Löser, wenig Möglichkeiten, Geld zu sparen, beispielsweise indem interne Abläufe noch wirtschaftlicher organisiert werden. Eine Arbeitsverdichtung sei den Mitarbeitern nicht zuzumuten. Bei der Pflege und Behandlung der Patienten dürfe ebenso wenig gespart werden, heben sowohl Beyer als auch Löser hervor.

Bei den Ärzten stehe mit Blick auf die Forderungen des Marburger Bundes eine Tariferhöhung bevor. Nach dem augenblicklichen Stand bleibe keine andere Wahl, als „uns noch schlanker als bisher aufzustellen“, erklärt der Geschäftsführer des Evangelischen Krankenhauses.

Wenn die Krankenkassen nun Milliarden-Überschüsse verzeichnen, sollten die Krankenhäuser davon profitieren können, sagen die zwei Krankenhaus-Chefs. Da Kassen auch in Schieflage geraten können, hat Beyer aber Verständnis für Krankenversicherungen, die behutsam mit den Finanzen umgehen.