Rees. . Prinz Ulli hatte sich selbst in Aus geschossen, wurde aber gut vertreten.
Sonnenschein und klirrende Kälte, das sind beste Voraussetzungen für einen wunderbaren Rosenmontag. So hatten sich schon früh die Jecken an den Straßenrand gestellt, um dem Lindwurm zuzujubeln. Am alten Amtsgericht heizte der Reiterzug der Feldmarker Schützen mit Karnevalsmusik ein. Allen voran „Rabe“ mit der dicken Trumm! Ihm folgten 24 Zugnummern, davon acht Wagen.
In diesem Jahr war Spontaneität gefordert. Nur mit Mühe konnte Prinzessin Lucie ihren frisch operierten Ehemann Prinz Ulli davon abhalten, sich im Krankenbett durch Rees schieben zu lassen. Die Krankenstation hatten die Halderner Karnevalisten als Zugnummer eingeplant, zwar mit der Tollität, aber nicht mit ihr als Patient. Wie berichtet, liegt der Stationsleiter nach einer Kniescheiben-OP auf seiner eigenen Abteilung. Wie in Aachen, wo sich Karl Theodor zu Guttenberg von seinem Bruder Philipp vertreten ließ, war in Rees gestern Bruder Ullis Bruder Hugo als Plagiat ins Prinzenkostüm geschlüpft.
Die Jungschützen des BSV Rees waren Bernies Geisterstube entrückt und als Ghostbusters in orangefarbene Overalls geschlüpft. Ist denn wirklich „alles Banane“? Das jedenfalls fragte sich der Schützenthron 2011/2012 aus Bienen und hüllte sich in Bananenschalen.
Das Tambourcorps Bienen spielte als musizierende Edelmänner auf, der Schützenthron der Feldmark brachte als Adel des Mittelalters Glanz in die Rheinstadt. In diesem Jahr setzten die Kumpels 92 ihren Wagen auf die Poleposition. Mit Formel 1 allerdings haben die Hexen am Hülkenberg rein gar nichts zu tun. Ihr Hülkenberg ist der König von Esserden. Der Bienener Spaßclub hat den Euro-Rettungsschirm gespannt. Dazu bietet Wolfgang Petry die besten Songtexte. Wieder einmal ist es Bad Himmelblau, das im Umzug Thema ist: „Du bist ein Wunder.. ein wunder Punkt in meinem Leben.. es fällt nicht schwer, dich zu vergessen!“ Ein wunder Punkt sind wohl auch Verluste von Institutionen in Bienen: der China-Mann, der Club Alter Rhein ... Klar, dass alle 42 Mann Wolfgang Petry-Kostüme tragen.
Wohl eines der besten Kostüme hatte die Reeser Kolpingsfamilie kreiert. „Auf uns kann man bauen“, lautete ihr Motto, die bunten Legosteine waren in Heimarbeit entstanden. Es war gar nicht so leicht, in diesen sperrigen Kostümen zu laufen. Acht Kolpingsväter waren in ihnen sogar per Tretfahrzeug unterwegs.
Dass das bisschen Haushalt für Angela Merkel kein Problem ist, stellten die Empeler Schlafmützen klar, die die lebensgroße Bundeskanzlerin gebaut hatten, die munter Euros unters Volk ballerte...