Dorsten. .

Eine Getränkefirma will in Dorsten Mineralwasser fördern und abfüllen, Dela und DPD wollen ihre noch jungen Standorte schon erweitern (WAZ berichtete), über alle noch freien Flächen im Industriepark wird mit Interessenten verhandelt. Die WAZ sprach mit Klaus Langenberg, Geschäftsführer der Interkommunalen Projektgesellschaft, über die aktuellen Projekte und die Investitionswelle, die in den Industriepark schwappt.

Mineralwasser aus dem Industriepark – das ist doch ein Witz, oder?

Nein, das ist kein Witz. Dorstener Mineralwasser gab es doch sogar schon mal. Westzentra hat über viele Jahre die Marke „Durstina“ in Dosen abgefüllt. Die haben aus den gleichen Schichten gefördert, die jetzt angezapft werden sollen.

Wie ist der Kontakt mit den Investoren zustande gekommen?

Die kannten geologische Gutachten und sind auf uns zugekommen, ob wir uns auf der Gewerbemesse Exporeal in München mal treffen könnten. Die Gespräche dort mit Dorstens Wirtschaftsförderer Günter Aleff und Bürgermeister Lambert Lütkenhorst liefen zügig. Nach einer Stunde war klar, dass es vertiefte Verhandlungen mit der Projektgesellschaft geben wird.

Warum wird ausgerechnet der Industriepark Standort für dieses Investment?

Klaus Langenberg, Geschäftsführer der Projektgesellschaft Industriepark Dorsten-Marl.
Klaus Langenberg, Geschäftsführer der Projektgesellschaft Industriepark Dorsten-Marl. © WAZ

Wir haben dem Unternehmen Probebohrungen auf einer freien Fläche genehmigt und die haben dabei Wasser höchster Qualität gefördert, das auch in ausreichender Menge vorhanden ist. Das muss nicht mehr aufbereitet werden, kann still oder mit Kohlensäure in PET- und Glasflaschen abgefüllt werden. Am Montag haben wir den Vertrag über die Ansiedlung unterschrieben.

3,9 Hektar Fläche, 15 Millionen Investition, 3000 m² Produktion, 2000 m² Lager und zum Start 40 Arbeitsplätze: Ist das für die Branche ein großer Betrieb?

Das ist ein Mittelständler, der schon im Markt aktiv ist und eine eingeführte Marke besitzt.

Wer der Investor ist und wie die Marke heißt, sei noch geheim, hieß es am Montag . . .

Keine Aussage dazu. 50 % unseres Geschäfts ist Verschwiegenheit. Wir werden das Projekt im Frühjahr gemeinsam mit dem Investor der Öffentlichkeit präsentieren.

Das Recycling-Unternehmen Dela und der Paketdienst DPD wollen ihre Standorte im Industriepark erweitern. Gibt’s weitere Interessenten?

Für 2012 haben wir jetzt erstmal vier konkrete Bauprojekte – außer den drei genannten noch eine neue Leitwarte des Wasser- und Schifffahrtsamtes für die Schleusen. Wir haben jetzt noch fünf freie Flächen – und alle sind im Gespräch. Darunter auch die arrondierte große Logistik-Fläche mit zwölf Hektar und gutem Anschluss an die B 225. Da sind wir guter Hoffnung, dass wir kurzfristig ein Projekt vorstellen können. Und die anderen Flächen sind interessant für Recycling-Unternehmen. Da sind wir mit Refat, Genan und Dela schon gut am Markt.

Gut, dass im Indupark jetzt noch Flächen angeboten werden können.

Ja, ich mag mir auch gar nicht vorstellen, dass sie schon weg wären. Wir merken jetzt: Es war richtig, dass wir diese Flächen vorgehalten und nicht an die erstbesten Investoren mit hohem Grundbedarf und wenig Arbeitsplätzen abgegeben haben. Aber es wird jetzt Zeit, dass der New Park in Datteln fertig wird, damit weitere Investitionen in der Region gehalten werden können