Lüdenscheid. .
Rathaus- und Sternplatz müssen nicht auf Dauer Tabu-Zone für Fahrradfahrer bleiben. Und manchmal könnten einfache, pfiffige und preiswerte Maßnahmen helfen, das Fahrrad auch in den Lüdenscheider Straßenverkehr besser zu integrieren.
Rund 50 Teilnehmer zählte am Donnerstagabend das 1. Lüdenscheider Radverkehrsforum. Sachlich und pragmatisch listeten aktive Radfahrer und Vertreter des ADFC auf, was an Verbesserungen nötig und möglich wäre.
Die Veranstaltung, zu der die Abteilung Verkehrsplanung und -lenkung eingeladen hatte, habe aufgezeigt, „dass das Fahrrad raus ist aus der Nische der Freaks“, wie Bürgermeister Dieter Dzewas gestern im Nachgang feststellte. Die Sachlichkeit der Debatte sei ein „wirklicher Qualitätsfortschritt gewesen“.
Deutlich wurde am Donnerstag auch, dass es unter Radfahrern durchaus unterschiedliche Einschätzungen über Notwendigkeit und Ausgestaltung eigener Radspuren gibt: Verbannt man sie auf engste, gekennzeichnete Spuren, gefährdet man sie mehr als man ihnen hilft, so die Überlegung beispielsweise zur engen Herscheider Landstraße. Für die hätte man sich bei der Fahrbahnsanierung einen Radweg gewünscht, doch den gab der vorhandene Straßenraum einfach nicht her.
Vorstellbar sind aber auch Maßnahmen, die ins Bewusstsein der Autofahrer hineinwirken, wie es der Lüdenscheider Wolfgang Utsch vorschlägt: auffällige Warnwesten mit pfiffigen Aufdrucken zu einschlägigen Gesetzen. Beispielsweise. Und die Stadtwerke als Förderer der E-Mobility könnten sich als Sponsor verdient machen.
Am Herzen liegen Radlern vandalismussichere Abstellplätze und Fahrradschleusen, die es ermöglichen, mit dem Rad durch den Ampelstau nach vorn und aus dem Abgasmief herauszufahren.
Ampelschleusen und Abstellplätze
Hilfreich, so Karl-Heinz Burghof, wäre auch die Öffnung der unteren Humboldt-straße für Radfahrer gegen die Einbahnrichtung. Zusammen mit der zumindest zeitweisen Öffnung der Innenstadtplätze wäre der Weg in die Stadt aus den westlichen Stadtteilen deutlich leichter.
Was machbar ist, wird nun im Rathaus geprüft und abgearbeitet. Zahlreiche Vorschläge seien direkt oder per Mail eingetroffen, hieß es gestern bei den Verkehrsplanern Nina Niggemann und Christian Hayer.