Lünen. .
Dass Ausbildungsplätze weiterhin schwierig zu finden sind, bestätigt ein Blick in die zehnte Klasse der Hauptschule Wethmar: Von den 25 Schulabgängern im Sommer haben bisher gerade erst vier eine Lehrstelle gefunden.
„Wir versuchen, ganz neue Wege zu gehen“, sagt daher auch Christiane Freund, Koordinatorin für Studien- und Berufswahlbegleitung an der Wethmarer Schule, die Dienstag ihre gut 70 Schüler der Klassen neun und zehn erstmals zu einen Berufsinformationstag eingeladen hatte. „Hier können sich unsere Schüler mal im kleinen Rahmen mit Ausbildern unterhalten und sich gezielt informieren“, so Freund.
400 Bewerber
Neben der Berufseinstiegsbegleitung der Bundesagentur für Arbeit und dem Bildungszentrum Westfalen, wo die Schüler auch den „Ernstfall“ in einem simulierten Bewerbungsgespräch proben konnten, präsentierten sich auch die Bäckerei Kanne, Wüllhorst Fahrzeugbau und TNT Express. „Mit der Firma TNT haben wir schon länger eine Kooperation und zukünftig auch mit der Bäckerei Kanne“, sagt Freund.
Zudem arbeitet die Wethmarer Hauptschule, in der die Schüler sich bereits ab der siebten Klasse intensiv mit der richtigen Berufswahl beschäftigen, seit wenigen Monaten auch mit der Werkstatt Unna zusammen. Hier wird mit den Schülern über zwei Tage eine Potenzialanalyse der Stärken und Schwächen durchgeführt. „Ziel ist es schließlich, unsere Schüler in Ausbildung zu bekommen“, so Freund.
Das dies möglich ist, bestätigt Peter Meier von der Firma TNT: „Vor zwei Jahren haben wir einen Schüler dieser Schule genommen. Mittlerweile hat er die Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik erfolgreich absolviert.“ Meier ist mit seiner Firma häufig auf solchen Info-Tagen an Schulen vertreten: „So machen wir unseren Namen bekannt und können nicht über Bewerbermangel klagen.“ Ganz im Gegenteil – auf die zwei bis vier Stellen für Auszubildende in Lünen kämen pro Jahr laut Meier immer so 200 bis 400 Bewerbungen.
Noch auf der Suche nach einem freien Platz ist auch der 17-jährige Patrick: „Ich habe schon einige Bewerbungen im technischen Bereich geschrieben und Ende Februar auch ein Bewerbungsgespräch.“ Sollte dies aber nicht klappen, hat der Zehntklässler gestern eine gute Alternative gefunden: „Karosseriemechaniker wäre auch ein Beruf, der mich interessiert.“