Werdohl. .

Wenn eine berufstätige Mutter ihr Kind nachmittags regelmäßig um 15.15 Uhr und nicht um 15 Uhr aus dem Familienzentrum abholt, kann das richtig ins Geld gehen. Damit sich das ändert, wünscht sich die CDU-Fraktion flexiblere Betreuungszeiten in den vier Familienzentren der Stadt.

Seit 2008 das Kinderbildungsgesetz eingeführt wurde, können Eltern zwischen 25, 35 und 45 Stunden Betreuungszeit für ihre Kinder wählen. Bisher geben die Familienzentren die Zeitfenster für die Betreuung vor. Im konkreten Fall kommt das Kind der Werdohlerin um 8 Uhr in den Kindergarten. Bei einer wöchentlichen Betreuungszeit von 35 Stunden (7 Stunden pro Tag) müsste sie ihr Kind also um 15 Uhr wieder abholen.

Verlässliche Personalplanung

Genau hier liegt der Haken: Berufsbedingt kann die Werdohlerin ihr Kind aber erst um 15.15 Uhr abholen. Sie liegt also täglich 15 Minuten über dem Kontingent von 35 Wochenstunden. Die Folge: Sie rutscht in die 45-Stunden-Betreuung. Nach der geltenden Beitragstabelle können so zwischen 30 und 60 Euro im Monat mehr anfallen – für Leistungen, die sie nur zum geringen Teil in Anspruch nimmt.

Nun könnte der Kindergarten das Kind der Werdohlerin ja um 8.15 Uhr entgegen nehmen, um die 35-Stunden-Betreuungsgrenze einzuhalten. Genau das aber geht nicht, und zwar aus guten Gründen, wie die Familienzentren immer wieder deutlich machen. Dabei geht es um einen gemeinsamen Start in den Tag für die Kinder und natürlich auch um eine verlässliche Personalplanung.

An dieser Stelle setzt ein Antrag der CDU-Fraktion ein, der noch im Februar im Jugendhilfeausschuss besprochen wird. Die Christdemokraten möchten, dass eben die zurzeit nicht praktizierten flexiblen Betreuungszeiten in Familienzentren die Regel werden. „Ich habe Verständnis für die Situation in den Kindertagesstätten, aber wir müssen auch an den eigentlichen Sinn des Kinderbildungsgesetzes denken“, sagt zum Beispiel CDU-Ratsherr Frank Jardzejewski.

Das Ziel: Eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Solche flexiblen Betreuungszeiten in Familienzentren gehören für Jardzejewski dazu.