Lüdenscheid. .
Die Stadt lädt Lüdenscheids Fahrradfahrer ein zum Gespräch: Am Donnerstag kommender Woche findet um 18 Uhr im Ratssaal das 1. Lüdenscheider Radverkehrsforum statt.
Sowohl im Rathaus wie auch bei den Stadtwerken geht man von einem Trend zum Fahrrad aus, verstärkt insbesondere durch die Elektro-Fahrräder, die mehr und mehr ins Straßenbild rollen. Wie und in welchem Umfang kann die Stadt darauf reagieren? Welche Mängel gibt es und was für Ideen und Wünsche? Das sind die zentralen Fragen, um die es an diesem Abend gehen wird.
Trend zur E-Mobility
Veranstalter ist der Fachdienst Stadtplanung und Verkehr, vertreten durch Nina Niggemann. Beteiligt ist aber auch Enervie, weil sich der Energieversorger seit einiger Zeit verstärkt um Elektromobilität kümmert – 93 Elektroräder hat Enervie im vergangenen Jahr bezuschusst.
„Lüdenscheid wird nie Münster werden“, warnt Martin Bärwolf, Fachbereichsleiter für Bauen und Planen, vor überzogenen Erwartungen. Die topographischen Vorgaben seien nicht wegzudiskutieren. Auch von den räumlichen Vorgaben ist man in der Bergstadt beschränkt: Nur wenige Straßen geben Platz für begleitende Radwege her.
Doch auf der anderen Seite sind die Elektrofahrräder im Kommen, und damit ändert sich auch die radelnde Klientel: Auch für Ältere sind die Anstiege in Lüdenscheid mit Elektrounterstützung kein Schrecken mehr.
Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub, ADFC, der ebenfalls am Radverkehrsforum beteiligt ist, hat sich bereits Gedanken gemacht. Er schlägt vor, zumindest Durchfahrverbote, die für Pkw gedacht sind, für Radler aufzuheben. Auch Markierungen könnten den Radverkehr ohne großen finanziellen Aufwand verbessern helfen.
Ideen und Kritik erwünscht
Nichtsdestotrotz erwartet Bärwolf ein „Problemforum“: „Das lösen wir nicht von heute auf morgen“, sagt er mit Blick auf die Vorgaben, was beispielsweise die Ost-Westachse durch die Innenstadt angeht. Um die können Radler außen herumfahren, verbotenerweise über Rathaus- und Sternplatz rollen oder aber gesetzestreu durch den Tunnel fahren – was ein verständiger Mensch eigentlich nicht tun sollte. Eine Freigabe der Plätze ist beispielsweise für Bärwolf kein Tabuthema.
Insgesamt gehe es am kommenden Donnerstag um den Auftakt zu einem längeren Prozess und um Feedback aus den Reihen der Bürger, schätzt Bärwolf. Im Idealfall komme man zu einer Prioritätenliste, hofft Nina Niggemann. Zwar kennt auch sie natürlich die Haushaltslage der Stadt, ist aber nicht völlig pessimistisch: „Manche Sachen gehen trotzdem.“