Lüdenscheid. .
Es ist kalt und jeden Tag wird es kälter. Während in weiten Teilen Europas Ausnahmezustand herrscht (-27 °C in Polen; in Istanbul ist Schnee gefallen), haben wir im Westen es noch vergleichsweise gut: Zwischen -5 und -15 °C sind in den nächsten Tagen angesagt – bei viel Sonne, aber eisigem Ostwind. Wir geben Ihnen ein paar Tipps zum Aufwärmen.
Seltene Kälte: In Deutschland sind Messwerte von unter -30°C normalerweise selten. So wurden in München am 21. Januar 1942 zum Beispiel -30,5°C gemessen. In Nürnberg waren es am 10. Februar 1956 -30,2°C und in Görlitz am 9. Februar 1956 -30,8°C. Ansonsten sind es eher die Bergstationen, die die 30°C schon mal unterschritten haben. So wurden auf der Zugspitze -35,6°C (14. Februar 1940) gemessen, auf dem Feldberg im Schwarzwald -30,7°C (10. Februar 1956) und auf dem Fichtelberg im Erzgebirge -30,4°C (9. Februar 1956). Oimjakon im Osten der Teilrepublik Sacha (Jakutien) im Fernen Osten Russlands ist übrigens der kälteste Ort der Welt, der auch bewohnt ist. Über -30°C sind im Winter normal.
Rekorde: In Lüdenscheid war es in den Jahren 1894 und 1929 besonders kalt mit -24°C. Aber auch in den Jahren 1942 und 1956 froren die Lüdenscheider bei -20°C – und meist noch ohne Heizung.
Seltene Wetterkonstellation: Zuerst fast frühlingshafte Temperaturen, dann eisige Luft aus Sibirien. „Eine derartige Wetterkonstellation kommt bei uns alle 20 bis 30 Jahre vor, letztmalig 1986 und 1956“, so der deutsche Wetterdienst.
Es wird noch kälter: Richtig unangenehm wird es am Donnerstag. Die sibirische Kälte kommt mit Macht und bringt auch noch eisigen Wind mit.
Die Minusgrade machen der Haut zu schaffen. Vor allem im Gesicht ist sie schutzlos der Kälte ausgesetzt. Denn durch die geringe Luftfeuchtigkeit kann die Haut nicht ausreichend mit Fett versorgt werden und trocknet aus. Also: Eincremen!
Warm halten: Nase, Finger, Zehen und Ohren sind besonders vom Frost betroffen. Bei einer leichten Erfrierung ist der Bereich blass und gefühllos.
Wärmt sich der Körper auf, entsteht eine juckende Rötung. Bei schweren Erfrierungen bilden sich zusätzlich Blasen. Dann sollten Sie unbedingt zum Arzt gehen. Erfrorene Körperstellen sollten mit lauwarmem Wasser langsam aufgewärmt werden.
Wer sollte aufpassen? Ein erwachsener Mann hat mit dem Wetter nicht so Probleme. Frauen frieren dagegen immer und können damit umgehen. Besonders aufpassen sollte man auf Babys und Kleinkinder. Die sollten bei der Kälte nur kurz vor die Tür und dann auch ordentlich eingepackt. Auch keine gute Idee ist es, bei Minustemperaturen draußen Sport zu machen. Die kalte Luft macht der Lunge zu schaffen.
Mütze und Handschuhe: Auch wenn es nicht ganz so hübsch aussieht, helfen sie doch dabei, dass man sich wohler fühlt. Auch wichtig ist warme Schuhe, denn sonst sind ruckzuck die Zehen abgefroren.
Zahlt die Versicherung? Ob Rohrbruch oder auslaufendes Wasser: Die Wohngebäudeversicherung deckt Frostschäden am Haus ab, wenn das Risiko „Leitungswasser“ eingeschlossen ist.
Der Versicherer zahlt für Frost- und Bruchschäden an Rohren der Wasserversorgung, der Warmwasser- oder Dampfheizung innerhalb des versicherten Gebäudes. Frostschäden an Gegenständen der Sanitärinstallation, an Heizkörpern, Heizkesseln und Wärmepumpen sind ebenfalls eingeschlossen.
Auch die Auftaukosten für Rohre, Fußbodenheizung oder Heizkörper gehören zum Versicherungsschutz. Werden Möbel und anderer Hausrat durch einen Wasserschaden beschädigt oder zerstört, kommt die Hausratversicherung dafür auf.
Keine gute Idee: Überall auf der Welt – wenn die Temperaturen unter Null fallen – kleben experimentierfreudige Kinder und Teenager mit ihren Zungen an Laternen und Geländer fest.
Glaubt es doch endlich: Es funktioniert. Oder macht es zu Hause mit einem Topf aus dem Gefrierfach. Das erspart einen peinlichen Auftritt mit der heimischen Feuerwehr und Mutti kann wenigstens mit warmen Wasser helfen.