Lünen. . Tierischer Einsatz für die Feuerwehr: Ein Nymphensittich hat es sich gestern auf Dächern und Bäumen in der Innenstadt bequem gemacht.
Tierischer Einsatz für die Feuerwehr: Ein Nymphensittich hat es sich gestern auf Dächern und Bäumen in der Innenstadt bequem gemacht. Ein klarer Fall für die Feuerwehr, die das australische Federvieh mit Drehleiter und Kescher vor der deutschen Kälte rettete. Und das ist bei Weitem nicht der einzige Einsatz dieser Art – bis zu 100 Mal im Jahr rücken die Blauröcke in der Lippestadt für Hund, Katze und Co. aus.
„Toll, dass die Feuerwehr zur Stelle ist“, sagt eine Passantin und klatscht: Der Sittich ist der Feuerwehr ins Netz gegangen. Begeistert ist er von seiner Rettung im Gegensatz zum applaudierenden Publikum in der Marktstraße/Ecke Bäckerstraße aber nicht. Der kleine Kakadu meckert, was das Zeug hält. Oben auf der Drehleiter lässt sich Feuerwehrmann Jörg Cieslik davon aber nicht iritieren. Mit ruhiger Hand befreit er ihn aus dem Netz und fährt mit der Drehleiter wieder nach unten. Zwei Versuche hat er gebraucht, um den Nymphensittich zu erwischen: Auf dem Baum in der Marktgasse ist er ihm entwischt; in der Regenrinne des Apotheken-Gebäudes ist er ins Netz gegangen.
„Das ist selbstverständlich“, sagt er unten zu der Passantin, die am Morgen die Feuerwehr gerufen hatte. Solche Einsätze gehören nämlich zum Tagesgeschäft, weiß Feuerwehr-Chef Alfred Krömer.
Der Klassiker in der tierischen Rettungsstatistik ist natürlich die Katze auf dem Baum, berichtet er im Gespräch mit unserer Zeitung. Obwohl derlei Rettungsaktionen meist ein weit verbreiteter Irrglaube zugrunde liege: „Meistens kommen die Katzen alleine runter“, weiß Krömer. Oft hätten sie sich dort oben „häuslich eingerichtet“, so dass Bürger glaubten, die Tiere säßen fest.
Zum „Standard-Geschäft“ gehören außerdem Rehe, die in den Kanal gefallen sind und nicht mehr selbst rauskommen. „Das kann dann richtig böse werden, wenn die Tiere wild um sich treten“, so der Feuerwehr-Chef.
In die Kategorie „Kurioses“ fallen dagegen Rettungsaktionen wie „Hund auf Dach“ oder „ausgebüxt Schlange“, weiß Krömer. Das komme vor, sei aber selten. Unter Umständen ruft die Feuerwehr dann Experten herbei, die die Rettung übernehmen. Grundsätzlich sei die Feuerwehr aber immer der richtige Ansprechpartner: „Wir sind da, wenn Menschen oder Tiere in Not sind“. Ein Service, der in der Regel kostenlos ist. Das dürfte auch den Besitzer des Sittichs beruhigen: Er holte seinen Vogel gestern Mittag schon wieder ab.