Bönen. Im Förderturm sind gerade die Handwerker fleißig. Neue Parkplätze sollen auf dem Vorplatz entstehen und auch drinnen wird gearbeitet. Dem steigenden Grubenwasser soll mit zahlreichen Baumaßnahmen Einhalt geboten werden.

Drinnen rattern die Pressluft-Hämmer. Draußen die Bagger. Von Winterruhe kann rund um den Förderturm nun wirklich keine Rede sein. Im Denkmal geschützten Gebäude erst recht nicht.

Während auf dem Alfred-Fischer-Platz neben der breiten Auffahrt zum Turm und dem befestigten Randbereich auf dem Freigelände derzeit neue Parkplätze entstehen, versuchen die Handwerker im Turm im Rahmen der Vorsorgemaßnahme dem ständig steigenden Grubenwassers auf die Spur zu kommen.

Wasserstanderfassung ist Schwerstarbeit

Dazu soll das Freilegen eines Messrohres und Krümmers beitragen. Die Rohrleitung führt zur Protegohaube außerhalb der Halle. Sie werden auf Entgasungsleitungen von stillgelegten Schächten des Bergbaus eingesetzt, um anfallendes Grubengas sicher an die Umwelt abzugeben. Die Leitung dazu muss im Förderturm frei gearbeitet werden. Ebenso der Krümmer, der durch ein T-Stück ersetzt werden soll.

Mit dieser Aktion soll für die Zukunft gewährleistet sein, dass man eine Pumpe durch das Rohr herunter lassen kann. Sie wird dann in Kraft treten, wenn das Grubenwasser weiterhin steigen sollte. Derzeit hat man einen Wasserstand von Minus ca. 120 Meter ausgemacht. In früheren Jahren lag er noch bei Minus 250 Meter (wir berichteten). Durch den Umbau wird zudem eine Maßnahme geschaffen, die es ermöglicht, die tatsächliche Höhe des Grubenwasserstandes zu ermitteln.

Die Maßnahmen dazu erweisen sich als Schwerstarbeit. Der Betonboden, in den tief eingedrungen werden muss, um an das Messrohr und an den Krümmer zu kommen, scheint kaum durchdringbar. Mit einem Hydraulikmeißel am Bagger und manueller Bedienung der Pressluft-Hämmer wird der harte Betonboden im wahrsten Sinne des Wortes aufgemeißelt. Millimeter für Millimeter.

Arbeiten nicht vor Februar beendet

Als unsere Zeitung vor Ort war, hatte das Team der ausrichtenden Oberhausener Firma Werner & Reimann, die im Auftrag der Ruhrkohle AG die Arbeiten durchführt, gerade eine Bodentiefe von 1,25 Meter erreicht, die aber noch längst nicht ausreicht, um Rohrleitung und Krümmer umfunktionieren zu können.

Herbert Jüttner vom Vorstand des Fördervereins Zeche Königsborn III/IV, der das Projekt vor Ort begeleitet: „Das Ende dieser Arbeiten ist nicht vor Mitte bis Ende Februar zu erwarten.“