Holzwickede.

Fast auf den Tag genau vor elf Jahren gab der damalige Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping bekannt, dass sich die Bundeswehr vom Standort Holzwickede verabschieden wird. Damit bewahrheiteten sich die Spekulationen über die Schließung der Emscherkaserne, die schon lange vorher durch eine inoffizielle Streichliste auf der Bonner Hardthöhe mit über 40 Standorten in ganz Deutschland genährt wurden.

So waren denn auch Staffelfeldwebel Burkhard Herold und seine Kameraden in der Kaserne nicht allzu überrascht von der Entscheidung. Was allerdings mit den 116 Soldaten, darunter viele Leistungssportler, und rund 20 Zivilbeschäftigten geschehen sollte, war zu diesem Zeitpunkt noch offen. Der Standort Holzwickede gehörte als einer von sechs weiteren zur Flugabwehrraketengruppe (FlaRaG) 21 in Echtrup. „Vermutlich werden die Soldaten und das Material innerhalb des Verbandes verteilt“, glaubte Hauptfeldwebel Rainer Schnittger vom Stab der FlaRaG 21 damals noch.

Doch es sollten noch drei Jahre vergehen, bis die Bundeswehrangehörigen im März 2004 zum endgültig letzten Zapfenstreich in der Emscherkaserne antraten. Anschließend wurde die Staffel ganz neu in Rostock aufgestellt.

Seitdem ist das 8,8 Hektar große Kasernegelände verwaist, stehen die teils noch eingerichteten Gebäude leer. Was mit der Emscherkaserne passieren soll, ist noch nicht entschieden. SPD und CDU haben sich inzwischen deutlich für Wohnungsbau auf der Fläche ausgesprochen. Die übrigen Parteien lehnen das ab - auch mit Hinweis auf die fehlende verkehrliche Erschließung. Sie würden bei der Umwandlung der bundeseigenen Fläche lieber alternative Wege gehen und einen Solar- und Energiepark errichten oder die Fläche renaturieren.