Lünen. . In der Stadt herrscht zunehmend „Tretminen“-Gefahr. Davon sind Einwohner überzeugt. Die Wirtschaftsbetriebe Lünen können das nicht bestätigen.
In der Stadt herrscht zunehmend „Tretminen“-Gefahr. Davon sind Einwohner überzeugt, die beobachtet haben wollen, dass auf Straßen und Wegen immer mehr Hundehaufen liegen. Jetzt wurde das Thema ein Fall für den so genannten Bürgerhaushalt.
Isabell Messemer hat sich dazu geäußert und will erkannt haben, dass die „Hundehaltung in den letzten Jahren zugenommen hat“. Viele Leute besäßen sogar einen Zweit- oder Dritthund. „Dadurch haben sich auch die Kothäufchen drastisch vermehrt“, schreibt sie in ihrem Beitrag. Er ist im Internet unter www.luenen.de nachzulesen.
„Ich bin sogar beschimpft worden“
Sie steht mit ihrer Meinung nicht allein da. Auch bei der Bürgerhaushalts-Sprechstunde von Kämmerer und Bürgermeister auf dem Wochenmarkt sprachen Einwohner die städtischen Vertreter darauf an. Das berichtete Frank Knoll als Referent des Bürgermeisters. Hundehaufen verschandelten das Stadtbild und verursachten Kosten, wurde moniert. Beides gelte es zu vermeiden.
„In unserem Wohngebiet gibt es täglich, manchmal sogar stündlich, Hundehalter, die in der Siedlung Häufchen von ihren Hunden liegen lassen“, erklärte Isabell Messemer. Sie bezeichnete das als „lästig, vor allem wenn kleine Kinder dort spielen“.
Nicht allein hygienische Bedenken werden angeführt, sondern auch die Rücksichtslosigkeit bei manchem Besitzer. „Oft stößt man bei Hundehaltern auf Unverständnis, wenn man sie darauf hinweist“, erklärte Messemer.
Eine Nachbarin, mit der unsere Zeitung sprach, pflichtet ihr bei: „Ich bin sogar mal beschimpft worden, als ich darum bat, den Hundehaufen wegzumachen“. Ihren Namen möchte sie nicht in der Zeitung lesen. Aus Furcht vor Repressalien.
Isabell Messemer fordert in ihrem Beitrag dazu auf, dass „diesem Problem besser nachgegangen werden sollte“. Sie ist für mehr Kontrollen, zumal davon das Stadtsäckel profitiere. „Das würde sich für die Stadt sehr lohnen, da man mehrmals täglich allein in unserer Straße diese Hundehalter erwischen würde.“
Noch hat die Stadtverwaltung keine Anmerkung zu dem Thema ins Netz gestellt. Doch für die Fachabteilungen stellt sich vieles in einem anderen Licht dar. Dass es mehr Hunde in Lünen gibt, lässt sich beispielsweise zahlenmäßig nicht belegen. Bei der Stadt sind – Stand Januar 2012 – 4690 Vierbeiner gemeldet. Vergangenes Jahr waren es 4724, das Jahr zuvor 4693, davor 4708 und im Jahr 2008 exakt 4745 Hunde. Das teilte Stadtsprecherin Simone Kötter mit.
Beschwerden über Hundehaufen habe es schon immer gegeben, es seien aber nicht mehr geworden, erklärte Eberhard Rieß, Leiter des Lüner Ordnungsamtes. Seine Beobachtung: In der Innenstadt ist es besser geworden. Aber in den Stadtteilen gibt es nach wie vor Straßen und Wege, wo Hundehalter weniger Rücksicht nehmen. „Wir kennen die Ecken“, so Rieß. Der Weg am Krempelbach gehöre dazu oder der, der über den Wevelsbach führt.
Rieß stellt klar, dass es sich dabei um eine Ordnungswidrigkeit handelt. Wer den Haufen seines Vierbeiners auf öffentlichen Wegen und Plätzen nicht wegmacht, riskiert ein Verwarnungs- bzw. Bußgeld zwischen 35 und 100 Euro. Richtig teuer wird’s, dabei erwischt zu werden, wenn der eigene Vierbeiner in Spielplatz-Sandkasten sein Geschäft macht. Geregelt ist das alles über die Ordnungsbehördliche Verordnung über die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit. Sie ist im Internet unter www.luenen.de nachzulesen.
4690 Hunde gemeldet
Wo vermehrt Hundehaufen liegen, „schicken wir unsere Stadtservice-Leute öfter vorbei“, berichtet Rieß. Viel Erfolg habe man damit in der Regel nicht. Niemand lasse sich ertappen, wenn der Stadtservice in der Nähe ist.
Nur schwer zu ermitteln ist, wie viel Kosten für die Stadt das Entfernen von Hundekot verursacht. Es fällt unter den Gebührenposten für die Straßenreinigung, und die Kolonnen von WBL machen die Hundehaufen mit weg, wenn sie die Wege ohnehin säubern. „Sie werden nicht gezählt und es gibt keine Einschätzungen, ob das mehr oder weniger geworden sind“, erklärte WBL-Koordinator Daniel Leschik.