Bönen. .
Es sind stürmische Zeiten für Bönen. Finanziell hat sich die Gemeinde von einer einkommensstarken Region zum Schlusslicht im Kreis Unna entwickelt, seit vor knapp zwei Jahren die Firma Becker vom Stahlunternehmen Klöckner aus Duisburg übernommen wurde und so große Gewerbesteuereinnahmen wegbrachen.
Doch wie ist man genau in diese Krise gekommen? Wie sieht die derzeitige Lage aus und was zeichnet sich für die Zukunft ab? Die Volkshochschule Bönen hatte zum Turmgespräch mit Bürgermeister Rainer Esskuchen geladen. „So viel vorweg, wir sind unverschuldet in diese Situation gekommen“ begann Bürgermeister Esskuchen.
Das Problem für eine gewerbesteuerstarke Gemeinde wie Bönen seine vor allem die ungünstigen Umlagesysteme und die Soli-Zahlungen in den Osten. Der Versuch Bönens, an der A2 mit dem Gewerbegebiet neue Einnahmen zu erschließen, habe sich für die Gemeinde gelohnt. „Zudem haben wir auch in anderen Bereichen Mut zur Investition gezeigt, z.B. der Bildung“ so der Bürgermeister. „Wir haben zwei neue Schulen gebaut, eine Haupt- und eine Grundschule.“ Ein dritter Faktor für die finanzielle Misere seien Entscheidungen des Bundes, etwa das Jeki-Projekt und die Hartz-IV Erhöhung des Regelsatzes um zehn Euro. Bezahlen müssen das die Kommunen. Bönens Zukunft scheint trüb, nur Hilfe von außen könne helfen. „Angelegenheiten des Bundes wie die Arbeitslosigkeit und Hartz-IV, müssen auch vom Bund bezahlt werden. Dazu muss das Umlagesystem geändert werden,“ fasste Rainer Esskuchen zusammen.