Unna. .
Ein Zustand ausgesprochener emotionaler Erschöpfung bei reduzierter Leistungsfähigkeit. So lautet die wissenschaftlich nüchterne Beschreibung des Symptoms. Besser bekannt ist jedoch der Begriff Burnout. Dabei ist der Burnout (aus dem Englischen für „ausbrennen“) weniger eine Erkrankung, als ein Problem der Lebensbewältigung. Bekannt wurde der Begriff im Zusammenhang mit Pflegeberufen, gilt aber mittlerweile allgemein als Symptom für übermäßigen Stress am Arbeitsplatz.
Eigenes Seminarnur für Männer
Das Referat für Männerarbeit und Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Unna bietet jetzt ein eigenes Seminar für Männer zum Thema Burnout an. Unter dem Titel „Burnout – Auf der Suche nach meiner Kraft“ stellen Pfarrer Dirk Heckmann und Gestalttherapeut Volker Rummel an acht Terminen in den kommenden vier Monaten eine Frage, die in den Ohren vieler Männer vielleicht wie ein Peitschenschlag klingt: „Muss ich wirklich durchhalten?“
Mit dem Burnout fordere die moderne Leistungsgesellschaft ihren Tribut. Und gerade Männern mache der Leistungsdruck besonders zu schaffen. „Das ist nur meine subjektive Beobachtung“, sagt Rummel. „Verlässliche Zahlen gibt es nicht, da viele Männer nicht darüber sprechen Erst durch prominente Vorbilder, wie den Fußballtrainer Ralf Rangnick verliert das Thema langsam auch für Männer sein Tabu.“
Entsprechend will das Seminar auch mit überkommenen Rollenvorstellungen aufräumen. Die Vorstellung vom Mann als „zäher Brocken“ sei überholt. Dieses Bewusstsein müsse jetzt auch die Führungsetagen der Unternehmen erreichen. „Unser Seminar ist damit auch ein Appell an die Personalverantwortlichen, nicht nur auf die Leistung, sondern auch auf die Befindlichkeit der Mitarbeiter zu achten“, sagt Heckmann. „Ein Burnout kann sich bis zu einem halben Jahr hinziehen und ist damit auch betriebswirtschaftlich ein Faktor.“
Das Seminar kombiniert Gespräche und verschiedene Entspannungsübungen, die sich auch in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Insgesamt können zehn Personen teilnehmen. Ob akut Betroffene oder an der Prävention Interessierte spielt dabei keine Rolle. „In den ersten Sitzungen wollen wir auch erstmal herausfinden, in wie weit das Seminar für die einzelnen Teilnehmer überhaupt von Nutzen sein kann.
Vielleicht ändert sich die Gruppenzusammenstellung dann noch mal“, sagt Heckmann. „Die Größe der Gruppe bleibt aber“, ergänzt Rummel. „Das erlaubt eine intensivere Aufarbeitung mit den Teilnehmern.