Kamen. . Leonie hat ein Profil bei Schüler VZ, Lucas auch. Ben hat nicht mal Internet zu Hause. Die drei besuchen gemeinsam die siebte Klasse und stehen vor zwei großen Tafeln, die das Team vom „Fair Mobil“ im Foyer des Gymnasiums aufgebaut haben.

Leonie hat ein Profil bei Schüler VZ, Lucas auch. Ben hat nicht mal Internet zu Hause. Die drei besuchen gemeinsam die siebte Klasse und stehen vor zwei großen Tafeln, die das Team vom „Fair Mobil“ im Foyer des Gymnasiums aufgebaut haben. Auf den Tafeln sind zwei verschiedene Profile abgebildet – eins von einem Mädchen, das andere von einem Jungen. Wieviel darf man von sich selbst verraten in solch einem Profil? Das müssen die drei nun entscheiden.

Ganz besondererUnterrichtstag

Einen ganz besonderen Unterrichtstag erlebten die Schüler der 7. Klassen gestern im Kamener Gymnasium. Wie jedes Jahr hatte Lehrerin Andrea Aschendorf, die im Gymnasium die Streitschlichter betreut, das Fair Mobil eingeladen. In kleinen Gruppen lernten die Schülerinnen und Schüler mit Spielen und Diskussionen, wie sie schwierige Situationen gemeinsam meistern, Vorurteile abbauen und gegenseitig Rücksicht aufeinander nehmen.

Das Fair Mobil „Stark im MiteinanderN“ ist ein Projekt, das schon seit zehn Jahren in die Schulen kommt und mit den Schülern einen ganzen Vormittag lang an verschiedenen Stationen das gegenseitige Miteinander einübt oder über Situationen diskutiert, in denen Gewalt oder Mobbing eine Rolle spielen. Deshalb gibt es seit diesem Jahr auch neue Stationen auf dem Parcours, die sich speziell mit Handygewalt, Cybermobbing und Medienkompetenz beschäftigen.

Medienkompetenz heißt zum Beispiel, dass sich die Schüler genau überlegen, was sie auf Facebook, ICQ oder SchülerVZ in ihr Profil eintragen und was besser nicht. Dass das Foto mit dem Schlagring, was Ben und Lucas auf der Tafel sehen, keine gute Idee ist, ist den beiden Jungs sofort klar. „Ich habe in meinem Profil auf SchülerVZ zwar auch ein Foto, aber darauf bin nicht ich abgebildet“, sagt Lucas. Auch sonst hält sich der Schüler im Internet bedeckt. Keine Adresse, keine Angabe der Schule und nur der Anfangsbuchstabe des Nachnamens sind auf seiner Profilseite zu finden. Und wie steht’s mit der Telefonnummer? „Nee, sonst gibt’s noch Telefonterror“, sagt Lucas oder unerwünschte Anrufe, meint Ben.