Kamen. .
Nach der Drogenrazzia in einer Kamener Villa, bei der die Kreispolizeibehörde eine riesige Cannabis-Plantage in den Kellerräumen aushob, und der Verhaftung des dort wohnenden Hauptverdächtigen am 19. Oktober vergangenen Jahres, dauern die Ermittlungen weiter an.
Dem Kamener wird „bandenmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln“ vorgeworfen.
Auch ein Dortmunder inzwischen verhaftet
Nach Auskunft von Staatsanwältin Dr. Ina Holznagel gibt es im Drogendezernat der Kreispolizeibehörde Unna „eine Gruppe mehrerer Beamter, die schwerpunktmäßig und intensiv“ in diesem Fall ermittelt. „Wir hoffen innerhalb der nächsten sechs Wochen auf neue Erkenntnisse“, so Holznagel. Die Ermittlungen seien aber schwierig.
Mehreren Fragen gehen die Ermittler nach. Wurden Drogengeschäfte grenzüberschreitend geführt? Wie war der Geldfluss? Wer waren Geschäftspartner? „Insbesondere interessiert uns die Frage, ob es sich bei dem Fund in Kamen um eine Ersttat handelt. Wer sagt uns denn, dass es die erste Ernte auf dieser Plantage war oder ob nicht schon in der Vergangenheit Cannabis-Pflanzen dort angebaut wurden?“
Immerhin gab es auf dem bisherigen Weg der Ermittlungen Erfolge. Durch Hinweise bei der Razzia in Kamen war die Kripo auf eine weitere Plantage in einer Wohnung in Hüsten gestoßen. Der Mieter, ein 28-jähriger Dortmunder, war offensichtlich nach Österreich geflohen. Dort wurde er inzwischen verhaftet und an die deutschen Strafverfolgungsbehörden überstellt. „Er sitzt genauso wie der Hauptverdächtige aus Kamen in Untersuchungshaft“, so Holznagel.
Die Villa, in der die Fahnder am 19. Oktober eher zufällig auf die Cannabis-Plantage stießen, war bis zum 11. November beschlagnahmt. Inzwischen ist sie wieder frei gegeben. Die Schlüssel hat der inhaftierte Hauptverdächtige einer Vertrauensperson anvertraut. Aufgeflogen war der Kamener Geschäftsmann nur, weil er bei einem Immobiliengeschäft mit einer hohen Geldsumme bar zahlte. Pflichtgemäß hatte die Bank daraufhin wegen des „Geldwäschegesetzes“ den Zoll informiert. Dass die deswegen zur Hausdurchsuchung angerückten Ermittler die Rauschgiftplantage im verschlossenen Keller fanden, war ein Zufalls-Volltreffer.