Schalksmühle. .

Bürgermeister Jörg Schönenberg und der SPD-Landtagsabgeordnete Gordan Dudas unterstützen den Ausbau der Windenergie. „Allerdings ist es die große Frage, ob auf jedem Hügel eine Windkraftanlage stehen muss“, sagte der Rathaus-Chef im Anschluss an einem Gedankenaustausch mit dem Landespolitiker. Auch wenn die neue Landesregierung mit ihrem Erlass aus dem vergangenen Jahr höhere Windräder erlaube, müsse das Thema mit Augenmaß angegangen werden. „Wir müssen Antworten finden. Wir dürfen es uns dabei aber nicht zu leicht machen.“

Jörg Schönenberg und Gordan Dudas halten insbesondere Standorte in der Nähe der A 45 für besonders geeignet. Die Autobahn führe über die sauerländischen Höhengebiete. Hier könne auch der zusätzliche Eingriff in die Landschaft besser verkraftet werden, als an anderer Stelle.

Dass auch die Gemeinde an der nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima an der Energiewende mitarbeiten muss, steht für den Rathaus-Chef außer Frage. Er setzt dabei allerdings nicht nur auf die Windenergie. „Auch die Solarenergie kann einen Beitrag leisten. Zudem wirken sich Energiesparmaßnahmen positiv aus.“ Die spüre der Verbraucher unmittelbar an seinem Geldbeutel. Die Gemeinde selbst hat durch den Einbau neuer Fenster im Rathaus, durch die Optimierung der Heizanlage und andere Maßnahmen ihren Energieverbrauch in den vergangenen Jahren spürbar gesenkt. „Das kommt auch der Umwelt zugute“, erläuterte der Bürgermeister. Schließlich verringere sich durch solche Maßnahmen der Kohlendioxid-Ausstoß.

Die Lockerung des Winderlasses hat bei der Gemeinde allerdings noch nicht zu Anfragen von Investoren geführt, die Windkraftanlagen auf Schalksmühler Gebiet errichten wollen.

Ob weitere Vorrangflächen für die Errichtung von Windkraftanlagen ausgewiesen werden können, ist derzeit noch offen. Jörg Schönenberg wies darauf hin, dass der Flächennutzungsplan der Gemeinde aus den unterschiedlichsten Gründen erst noch überarbeitet werden müsse.

Hilfreich dabei könne ein Angebot der Enervie AG sein. Das Unternehmen hält zwar Ausschau nach lohnenden Projekten in ganz Deutschland, will aber auch in der heimischen Region investieren. Für die Städte und Gemeinden im Kreis erstellt das Energieversorgungsunterunternehmen eine Art Windenergie-Kataster.

Es soll ergiebige Flächen für eine gute Windernte aufzeigen. Diese Aufstellung könnte eine Grundlage für die politischen Beratungen bilden, denn die Planungshoheit liegt weiter in den Städten und Gemeinden. Enervie hat festgestellt, dass die von den Kommunen bisher ausgewiesenen Vorrangflächen entweder bereits belegt oder untauglich sind.

„Auf unsere Gemeinde wird das Unternehmen noch zukommen“, kündigte Bürgermeister Jörg Schönenberg an.