Brambauer. . Ob die Klinik am Park und das Knappschaftskrankenhaus in Dortmund-Brackel bestreikt werdensei bisher noch nicht klar, betonte Geschäftsführer Andreas Schlüter.

Ob die Klinik am Park und das Knappschaftskrankenhaus in Dortmund-Brackel bestreikt werden, wenn der Marburger Bund am 26. Januar in den Arbeitskampf tritt, sei bisher noch nicht klar, betonte Andreas Schlüter, Geschäftsführer des Klinikums Westfalen, am Mittwoch auf Anfrage unserer Zeitung. Klar ist: die derzeitige Situation bereite dem Klinikum große Sorgen.

Gewerkschaft fordert 6,3 Prozent mehr Lohn

Der Marburger Bund fordert für die Ärzte an kommunalen Krankenhäusern sechs Prozent mehr Gehalt und Verbesserungen bei den Bereitschaftsdiensten. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hatte zuletzt ein Angebot vorgelegt, das eine Anhebung der Ärztegehälter um 1,48 Prozent vorsieht. In einer Urabstimmung hatten sich die Mitglieder der Gewerkschaft nun zu 92,7 Prozent für Streiks ausgesprochen.

Prinzipiell könne er die Forderungen des Marburger Bundes nachvollziehen, so Andreas Schlüter. Doch die Höhe der Forderung übersteige die Möglichkeiten der Krankenhäuser. Er persönlich wundere sich, warum die Tarifpartner nicht den im November erzielten Tarifabschluss für Ärzte an Uni-Kliniken übernommen hätten. Dort hatten sich der Marburger Bund und die Tarifgemeinschaft der Länder auf 3,6 Prozent mehr Gehalt und eine Einmalzahlung geeinigt – gefordert worden waren fünf Prozent.

Der Marburger Bund hatte in der aktuellen Auseinandersetzung am Dienstag noch einmal mit Nachdruck ein besseres Angebot der Arbeitgeber eingefordert. Ansonsten würden die Ärzte in einen unbefristeten Streik treten.

Von 165 Ärzten 35 in Brambauer

„Wir hätten uns gewünscht, dass sich am Verhandlungstisch eine Lösung gefunden hätte“, so Klinikums-Geschäftsführer Andreas Schlüter. Er befürchtet, dass die Patienten unter den Arbeitskampfmaßnahmen leiden könnten. Der Marburger Bund hatte zugesichert, es werde mit jedem betroffenen Haus eine Notfallversorgung vereinbart.

Ob das Klinikum Westfalen überhaupt bestreikt wird und wenn ja, ob dies auf beide Häuser oder nur eines zutrifft, weiß Andreas Schlüter noch nicht. Das Klinikum hat derzeit rund 165 Ärzte, davon 35 in Brambauer. Unbefristete Streiks hat es bisher nicht gegeben.

Das St. Marien-Hospital in Lünen-Mitte ist übrigens vom aktuellen Arbeitskampf nicht betroffen, denn das Haus unterliegt nicht den Tarifverträgen des Marburger Bundes, sondern den Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des Deutschen Caritasverbandes.