Bergkamen. . Es ist ein weltumspannendes Projekt. Bereits Ende Oktober begann der Versuch, mit einem Solarauto erstmals die gesamte Erde von West nach Ost zu umfahren. Der Oberadener Geron Löbbe ist dabei.

Es ist ein weltumspannendes Projekt. Bereits Ende Oktober begann der Versuch, mit einem Solarauto erstmals die gesamte Erde von West nach Ost zu umfahren. Damals startete das so genannte „Solarworld GT“ der Hochschule Bochum in Australien und durchquerte bei seiner zweiten Etappe nun Neuseeland von Norden nach Süden. Von Anfang an mit dabei ist auch Geron Löbbe, gebürtiger Oberadener (wir berichteten).

Als die Bochumer Studenten Ende November mit ihrem selbst gebauten Solarauto in Auckland, im hohen Norden Neuseelands, ankamen, lagen knapp 2000 Kilometer durch das Land mit seiner spektakulären Natur, dem Kiwi und vielen Schafen vor ihnen. Ziel war die kleine Stadt Invercargill im äußersten Süden Neuseelands. Und der Oberadener Geron Löbbe ist Teil des elfköpfigen Teams. Dabei kam Löbbe eher zufällig zum Projekt der Bochumer Studenten. Als leidenschaftlicher Tüftler träumte er immer von einem Antrieb für Motoren, der auf Solarenergie basiert.

Werbefahrt für die Solartechnik

Bei der Weltumrundung mit dem Solarauto fährt der Bergkamener Geron Löbbe mit.
Bei der Weltumrundung mit dem Solarauto fährt der Bergkamener Geron Löbbe mit. © WR

Er entwickelte nach etlichen Versuchen einen Motor aus zwei Magnetringen, der Sonnenenergie aus Solarzellen speichert. Über einen Freund erfuhr der Bochumer Professor Friedbert Pautzke von Löbbes Erfindung und gewann ihn für ein Projekt zur Konzeption eines Solarautos. Besonderer Lohn ist für Löbbe nun das Steuern des Solargefährts durch Neuseeland.

„Geron hat sich als vollwertiges Mitglied unseres Teams gezeigt“, erzählte Hochschulmitarbeiter Matthias Wiemers bereits zu Beginn der Reise in Australien, „zum Tagesablauf gehörten dabei etwa das Aufbauen und nach Sonnenstand Ausrichten der Solarzellen, das Kochen der Mahlzeiten oder die technische Unterstützung.“

Dabei ist die Mission der Truppe weit mehr als ein bloßer Weltrekordversuch. Sie wollen aufmerksam machen auf die Möglichkeiten der Sonnenenergie und der sich rasant entwickelnden Solartechnik. In Neuseeland ist die Mission geglückt. Die Universität von Waikato pflegt nun eine Partnerschaft mit der Hochschule Bochum und sucht den wissenschaftlichen Austausch in der Solartechnik.

Auch das neuseeländische Fernsehen berichte über das interessante „German solar-powered car“. Fortan waren die Bochumer Crew und Geron Löbbe eine kleine Berühmtheit in Neuseeland. Mit der Frühlingssonne im Rücken kam der Solarworld GT auf dem Highway zügig Richtung Süden voran. Auch wenn beim dichten Verkehr das ein oder andere Überholmanöver geleistet werden musste. In Wellington luden Politiker die Studenten ins Parlamentsgebäude ein und tauschten sich über die Solartechnologie aus.

Fernsehstars in Neuseeland

Weiter ging die Reise auf dem traumhaften Highway an der Pazifikküste runter nach Christchurch. Die Stadt, die im vergangenen Jahr wiederholt durch verheerende Erdbeben in den Schlagzeilen auftauchte. Weiter im Süden lautete das nächste Ziel Queenstown mit seinen tollen Landschaften, die als Kulisse für die Herr-der-Ringe Trilogie dienten. Türkisblaue Seen, weite grüne Hügelketten, schroffe Berggipfel, von Wolken geheimnisvoll verhüllt. Jederzeit erwartete das Team Frodo und seine Gefährten, Mittelerde wurde für kurze Zeit Realität. Am 8. Dezember erreichten Geron Löbbe und die Bochumer Studenten schließlich das kleine Invercargill im äußersten Süden. Hier endete die Neuseeland-Etappe von Solarworld GT.

Momentan wird der Tross mitsamt Solarauto über den weiten Pazifik in die USA verschifft. Dort sollen die Reise und die dritte Etappe Ende Januar in San Francisco quer durch die USA fortgeführt werden.