Kamen. .
Nein, in der Werkstatt der VKU wird Radiomoderator, Schauspieler und Autor Thomas Hackenberg seine Leiche eher nicht ablegen. Aber vielleicht in oder an einem Bus des Verkehrsunternehmens.
Und vielleicht könnte der Krimi um den 11.11. herum spielen. Damit ein verkaterter Ermittler aus Köln ins Kreisgebiet kommt, um das wie auch immer geartete Verbrechen aufzuklären. Und vielleicht war gestern gutes Mordswetter.
Nur „Vielleichts“ waren Thomas Hackenberg zu entlocken, nachdem er gestern mit dem Bus der Linie R 81 von Unna über Kamen und Bergkamen nach Werne gereist ist, um sich ein Bild von der Region zu machen, in der er literarisch morden soll – unter einem enormen Zeitdruck: Im Rahmen des Krimifestivals Mord am Hellweg erscheint im Herbst der nunmehr sechste Band der gleichnamigen Anthologie. Bis zum 15. April müssen die Krimikurzgeschichten der Autoren vorliegen.
Eindrücke gesammelt und Fotos gemacht
Sie seien auf ihrer Tour an mehreren Stellen ausgestiegen, erzählt Hackenberg. Reizvoll sei es entlang der Buslinie gewesen. Er habe sich beeindrucken lassen und jede Menge Fotos geschossen. In Kamen sei man über den Wochenmarkt gegangen und habe mit Menschen gesprochen, die so anders seien als die kontaktfreudigen Kölner.
Er, Hackenberg, habe die „desperate City Bergkamen“ gesehen mit riesigem Busbahnhof und einem Kiosk mittendrin, den Yachthafen in Rünthe, den er nicht kannte, und das katholische Städtchen Werne hinter der Lippe.
„Es war inspirierend und spannend“, sagt Hackenberg. Er, der dem Fernsehpublikum unter anderem aus dem „Quiz-Taxi“ bekannt ist, habe eine Affinität zu Road-Movies und -Storys. In den nächsten Wochen und Monaten werde er sich den „ganzen Kasten“ der Bilder und Impressionen nehmen und nutzen für eine gute Geschichte und einen hoffentlich dazu passenden Plot.
Was in der Krimigeschichte geschieht? Keine Ahnung, sagt Hackenberg. Ob in Kamen, Bergkamen oder Unna gemordet wird? Keine Ahnung, wiederholt er. „Ein weißes Blatt Papier und ein voller Kopf“, da werde schon etwas bei rumkommen, schätzt er. Immerhin komme er aus dem „formulierenden Geschäft“.
Sicher ist heute schon: Auch wenn der VKU-Betriebshof in der Krimikurzgeschichte von Hackenberg keine Rolle spielt, so wird er doch sehr wahrscheinlich noch einmal Schauplatz. Im Rahmen des internationalen Krimifestivals, das vom 15. September bis 10. November ist, könnte hier eine Lesung stattfinden. „Im Bus, am Bus oder in der Werkstatt“, sagt VKU-Sprecher Frank Severin.
Vor dieser Entscheidung steht kein Vielleicht, eher ein „Höchstwahrscheinlich“, versichert er.