Holzwickede. .

Gemeinsames Ziel von FDP, Bürgerblock und Grünen ist die Renaturierung der fast neun Hektar großen ehemaligen Emscherkaserne. „Angesichts der finanziellen Lage der Gemeinde ist das aber wohl nicht mehr realistisch“, räumt Grünen-Sprecher Friedhelm Klemp ein. Die beiden großen Parteien CDU und SPD und auch die jungeliste hätten sich bereits für eine kurzfristige Umwandlung (Konversion) des Kasernengeländes in Wohnbauland ausgesprochen.

„Für uns als Minderheitspartei ist es wichtig, ein alternatives Konzept zu entwickeln, das Ökologie und Rentierlichkeit in Einklang bringt. Deshalb schlagen wir vor, auf dem Gelände der Emscherkaserne einen Solar- und Energiepark zu errichten.“ Viele ähnliche Projekte seien bereits erfolgreich auf öffentlich geförderten Konversionsflächen vor allem in Süd- und Ostdeutschland errichtet worden.

„Einer der bisher letzten Solarparks ist in Düren auf einer Fläche von rund 100 000 m² errichtet worden - allerdings auf einer ehemaligen Mülldeponie“, erläutert Klemp. „Neben zwei Energieversorgern konnten sich dort auch normale Bürger finanziell beteiligen.“ Kosten der Anlage: rund zehn Mio. Euro. „Inzwischen werden aus dem Solarpark Düren schon 2 000 Haushalte mit Strom versorgt.“

Auch Bürger sollen investieren können

Friedhelm Klemp hat auch schon Kontakt zu den Dortmunder Stadtwerken aufgenommen: „Man hat uns gesagt, dass sich eine solche Anlage ab 50 000 m² rechnet. In der Emscherkaserne stünden 85 000 m² zur Verfügung. Dort sei sogar schon ein Leitungsnetz vorhanden, das man nutzen könnte.“

Heute wollen die Grünen in der Fraktion das weitere Vorgehen beraten. „Wir wollen uns die Anlage in Düren mal ansehen und auch Kontakt zu anderen Energieversorgern aufnehmen“, so Klemp. Gerne würden die Grünen auch eine Art Energie-Informationszentrum mit dem Solarpark installieren. Durch einen Solarpark würden zudem Arbeitsplätze geschaffen (Klemp: „In Düren sind es 50 neue Arbeitsplätze gewesen.“) und auch ein Imagegewinn sei für die Gemeinde zu erwarten. Klemp: „Ich denke, dass auch viele Bürger darin eine gute Investitionsmöglichkeit sehen.“

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FDP-Sprecher Jochen Hake hatte im Rat bereits angedeutet, dass sich seine Fraktion durchaus mit einem solchen Solarpark anfreunden könnte. Der Bürgerblock hält sich noch bedeckt.

Bürgermeister Jenz Rother äußert sich eher verhalten. „Die Idee ist ja grundsätzlich nicht ganz so übel. Für mich wäre die Raketenstation in Hengsen aber ein besserer Standort für einen Solarpark.“

Die Grünen wollen jedenfalls ihr Konzept „möglichst kurzfristig“ angehen, um nicht von den großen Parteien vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. Rother plädiert stattdessen dafür, „nichts übers Knie zu brechen“. Noch in diesem Monat werde er mit der zuständigen Bundesanstalt für Immobilien-Angelegenheiten (BImA) ein Gespräch über die Liegenschaften des Bundes in der Gemeinde Holzwickede führen. „Danach sehen wir vielleicht etwas klarer.“