Schwerte. . Die Einrichtung von alkoholfreien Zonen ist in Schwerte nicht von hoher Dringlichkeit. Das glauben Stadtverwaltung und Streetworker.

Ehemalige Problembereiche wie der Stadtpark gelten nicht mehr als solche. Der Pjatigorsk-Park an der Hastingsallee ist für entsprechende Treffs freigegeben. Allenfalls der Jugendtreff an der Holzbrücke im Ergster Wiedengrund könnte ein Ort für ein neues Gesetz werden.

Hinter dem Begriff „alkoholfreie Zone“ steckt ein Gesetzentwurf, den die CDU-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag eingebracht hat und der in erster Linie dazu dient, an bestimmten Orten jugendliche Trinkgelage zu unterbinden, die in Vandalismus ausarten und Scherbenhaufen hinterlassen. Das ist in Ergste zwar nicht an der Tagesordnung, aber an der Holzbrücke gibt es immer wieder Spitzen. Zuletzt muss es an Halloween am 31. Oktober derart ausgeufert sein, dass Nachbarn und Bürger aus dem Ortsteil beschimpft worden sind und ihnen sogar Gewalt angedroht worden ist.

Dass das gerade nach der Sozialraumkonferenz im vergangenen Jahr nicht im Sinne des Erfinders ist, weiß auch Quarterback und Streetworker Peter Blaschke. „Ein Verbot allerdings sorgt für Verlagerungen“, weiß er. Zudem stelle sich die Frage nach der Kontrollierbarkeit. Und: „Ein Verbot kann niemals ein Ersatz für einen Kümmerer sein“, hebt Peter Blaschke die Arbeit vor Ort hervor.

Situation hatsich entspannt

Mit dem Gesetzesvorhaben der CDU beschäftigt sich der Landtag am Donnerstag. Wie sich die SPD zum Thema stellen wird, soll frühestens heute entschieden werden. Passiert das Gesetz den Landtag, kann jede Kommune in Nordrhein-Westfalen entscheiden, wo und wann alkoholfreie Zonen eingerichtet werden. Grundsätzlich gilt im Moment: Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit ist nicht verboten. Platzverbote darf die Polizei erst dann aussprechen, wenn sich die Trinkertruppe daneben benimmt.

In Schwerte galt der Stadtpark lange Zeit als Oase für Freunde des Alkohols. Das habe sich beruhigt, weiß Jutta Pentling, Chefin des Schwerter Bürgerdienstes. „Wir haben zuletzt nur noch vereinzelt Beschwerden erfahren“, sagt sie. Die Freigabe des Pjatigorsk-Parks und die Einrichtung einer Küche und eines Aufenthaltsraums in der Übernachtungsstelle im Rathaus haben offenbar Wirkung entfaltet.