Halver.
Amsel, Drossel, Fink und Star – wie viele Vögel sind denn da? Am vergangenen Wochenende folgten wieder etliche Vogelliebhaber dem Aufruf des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), an der „Stunde der Wintervögel“ teilnehmen.
Mit dabei Marita Degenhard aus Halver. Sie wohnt mit ihrem Mann in der Falkenstraße und hat ein Herz für Tiere. Ihr Garten ist ein Biotop für Vögel, Igel, Lurche, Schlangen und natürlich alle Insekten. Im Winter füttert sie regelmäßig und weiß, welche Arten mit welchem Futter versorgt werden. Überhaupt ist sie sehr versiert. Mindestens vierzig Vogelstimmen kann sie frei auseinander halten.
Futterplätze beobachten
Die Naturfreundin informiert sich auch während ihrer Wanderurlaube über andere Arten, die bei uns nicht so oft im Garten vorkommen. So entgeht ihr nichts. Auch den Grünspecht hat sie zuerst gehört, dann suchte sie gezielt nach dem scheuen Vogel in den Kronen der Bäume.
Den Aufruf zum Zählen hat sie in der Zeitung gesehen. Vom Fenster aus beobachtete sie ihre Futterplätze und notierte von jeder Art die höchste Anzahl der Vögel, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu sehen waren. Dieses Verfahren soll Doppelzählungen vermeiden. Im Mai werden bei der Schwesteraktion „Stunde der Gartenvögel“ die in Deutschland brütenden Arten gezählt.
Im Januar stehen jene Piepmätze im Blickpunkt, die auch bei Schnee und Kälte bei uns ausharren. Neben den „Standvögeln“, die das ganze Jahr über bei uns bleiben, lassen sich zusätzliche Wintergäste beobachten, die aus dem noch kälteren Norden und Osten nach Mitteleuropa ziehen. Bei Nahrungsengpässen tauchen in manchen Wintern in riesiger Zahl auch Invasionsvögel wie Seidenschwanz, Erlenzeisig oder Bergfink auf.
Die Erhebungen zeigen auch auf, wie verbreitet Futterstellen eigentlich sind. Zuverlässige Zahlen gibt es nämlich nicht. Außerdem gibt es immer wieder Diskussionen darüber, welche Arten denn überhaupt an Futterhäuschen kommen. Es gilt durch dieses Langzeitprojekt schleichende Veränderungen in der Vogelwelt festzustellen. Eine besondere Qualifikation ist für die Teilnahme nicht nötig.
Auswertung auf Internetseite
Die Ergebnisse der bundesweiten Wintervogelzählung werden auf der NABU-Webseite per Live-Auswertung präsentiert. Gezählt wurde in den Siedlungsbereichen – Gärten, Parks, Friedhöfe, aber auch Innenhöfe oder Balkone – entsprechend der „Stunde der Gartenvögel“ im Mai.
Der Luftraum zählt übrigens dazu. Ein Vogel muss sich nicht im Garten oder am Futterhäuschen niederlassen, es zählt auch, wenn er vorbei- oder darüber fliegt. Ziel der Aktion ist es, ein sowohl deutschlandweites als auch regional möglichst genaues Bild von der Vogelwelt zu erhalten. Dabei geht es nicht um exakte Bestandszahlen aller Vögel, sondern vielmehr darum, Häufigkeiten und Trends von Populationen zu ermitteln.