Märkischer Kreis.

Marita (16) will ordentlicher in der Schule werden. „Das nehme ich mir zwar jedes Jahr vor, aber bald stehen die Abschlussprüfungen an und dann muss ich einfach mal ein bisschen mehr Ordnung halten“, sagt sie. Wie das gehen soll, weiß sie nicht so genau.

Wie Marita geht es vielen. Wer hat nicht zum Jahreswechsel einen guten Vorsatz gefasst. Meist sind es immer die gleichen: Mit dem Rauchen aufhören – In der Schule besser werden – Abnehmen...

Auch Maritas Freundin Corinna (15) will ihre Noten verbessern: „Wir wollen uns gegenseitig überprüfen“, denn eine gute Freundin darf auch mal schimpfen, finden die beiden Plettenbergerinnen.

Annika Nimtz (19) will sportlich wieder etwas aktiver werden und für die Schule mehr tun, „und wenn unser Schlagzeuger wieder da ist, endlich wieder mit meiner Band Anstandslos proben.“ Die Plettenbergerin hat auch eine Idee, wie sie es schaffen könnte, ihre Vorsätze in die Tat umzusetzen. „Man sollte sich Ziele so setzen, dass man nicht drum herum kommt.“ Pläne seien gut für die Motivation. „Wenn man z.B. erstmal mit jemandem verabredet ist, dann trifft man ihn auch.“

Der Kiersper Steffen Wieland (16) will „mehr mit Musik arbeiten“ und seine Hobbys ernster nehmen. „Ich will das nicht nur so dahersagen, sondern echt arbeiten.“ Eine gute Hilfe, sein Versprechen einzulösen, sei ein Weihnachtsgeschenk: Ein Gutschein fürs Tonstudio. Am liebsten würde der Rapper und Trompeter sofort anfangen, „aber in den nächsten zwei, drei Wochen wird’s laufen.“

Marcel (14) hat zwei gute Vorsätze auf einen Zettel geschrieben und im Handy gespeichert. „Dann hab ich sie immer parat.“ 1. Nicht mehr mit Rinna streiten. 2. Handballtraining. Rinna ist seine Schwester. „Wir haben uns letztes Jahr echt viel gestritten. Einmal hab ich einen Monat lang nicht mit ihr gesprochen.“

Mehr Sport treiben, das will auch auch Johannes (18). Auch für 2011 hatte er sich etwas vorgenommen: „Ich wollte meinen Notendurchschnitt fürs Abi verbessern. Das hab ich mit Nachhilfe auch geschafft.“ Ein klares Ziel bräuchte man schon – und das müsse man konsequent verfolgen. „Sonst wird das nix mit Deinen Träumen.“

„Ich muss mir unbedingt angewöhnen, meine Kontoauszüge ordentlich abzuheften, statt sie wild durcheinander in irgendwelche Schubladen zu stopfen“, sagt Lea Weispfennig (20). „Es existiert sogar ein Ordner – aber der ist immer noch leer.“ Jetzt überlegt die Altenaerin, den Ordner auf den Schreibtisch zu stellen, um immer an ihren Vorsatz erinnert zu werden.

Laura (14) hält nichts von dem Brauch der Neujahrsvorsätze: „Die hat man doch spätestens bis Februar wieder vergessen. Um mir etwas vorzunehmen, brauche ich doch kein bestimmtes Datum.“ Außerdem merke man doch nur, wie wenig Ausdauer man besitze. „Wenn ein Ziel wirklich wichtig ist, erreicht man es. Aber manchmal muss man dafür schon kämpfen.“

Kevin (19) ist der gleichen Meinung. „Meine Schwester nimmt sich jedes Jahr vor, fünf Kilo abzunehmen. Meistens schafft sie es bis Juni und dann im Winter kann sie wieder von vorne anfangen.“

Marina Schauerte (20), Altena, Studentin: „Ich möchte nächstes Jahr abnehmen und außerdem versuchen, mir das Fingernägel kauen abzugewöhnen“, sagt Marina (20) aus Altena. Michelle (17): „Ich möchte einer polnischen Freundin mal zeigen, was ein Raclette ist. Außerdem hab ich noch ein paar Wettschulden einzulösen.“ Angelika Folwarczny (19), Altena, Studentin: Ich möchte in diesem Jahr regelmäßig, also wirklich so oft wie möglich, direkt den Unistoff nachholen. Außerdem möchte ich unbedingt meiner Familie mehr Zeit widmen können, auch wenn das bedeutet, öfter mal das Land zu wechseln. Zuletzt will ich mehr Zeit für meine allerbesten Mädels haben und Sport treiben.“

Alanna Kockskemper (18), Nachrodt, Schülerin: „Ich habe keine Vorsätze, weil das meiner Meinung nach alles Humbug ist und man das nach ein paar Tagen eh wieder verwirft. Man nimmt sich nur Vorsätze, weil es ein neues Jahr ist. Aber eigentlich ist ein neues Jahr gar kein Anlass dazu finde ich. Ein Jahreswechsel bedeutet ja nicht einen großen Umbruch im Leben.“

„Ich werde mich auf mein Abi vorbereiten und trotz Lernstress’ nebenbei meine Hobbys nicht vernachlässigen“, ist Robin Arens (19) ziemlich sicher, das auch zu schaffen. „ich habe feste Zeiten zum Lernen eingeplant – und wenn ich die genutzt habe, dann kann ich anschließend mit gutem Gewissen Freunde treffen.“ Flexible Regelungen seien vielleicht ganz nett, sagt Robin, aber irgendwann ignoriert man die doch sowieso. Deshalb orientiert er sich lieber stur an seinem Stundenplan.