Plettenberg. .
Von seiner Spielsucht getrieben, hatte ein 31-jähriger Plettenberger seine leere Kasse mit Internet-Gaunereien aufgefüllt – bei weitem nicht zum ersten Mal. Gestern stand der umfangreich vorbestrafte Mann wegen gewerbsmäßigen Betrugs in sieben Fällen vor dem Altenaer Amtsgericht – und präsentierte sich plötzlich geläutert.
Erst im Juli hatte der Plettenberger vor Richter Dirk Reckschmidt gestanden und 16 Monate Haft ohne Bewährung kassiert, nachdem er unter anderem einem gutgläubigen eBay-Kunden anstelle des versprochenen iPhones für 502 Euro ein Päckchen Schlagsahne geschickt hatte. Damals war nur noch nicht bekannt gewesen, dass der Angeklagte in den Monaten zuvor sieben weitere eBay-Käufer aufs Übelste genarrt hatte. Für über 2600 Euro hatte er arglosen Bietern Handys sowie ein Notebook verkauft und das Geld kassiert. Gesehen hatten seine Kunden die Ware nie – und ihr Geld bis heute nicht zurückbekommen.
Sichtlich beschämt saß der Plettenberger auf der Anklagebank. „Die ganzen Sachen gebe ich zu. Das stimmt alles. Es tut mir sehr leid“, erklärte er. Seit etwa zehn Jahren spiele er, seit fünf Jahren sei die Sache eskaliert. Vornehmlich seien es Spielautomaten, manchmal Sportwetten. Mittlerweile habe er eine Therapie hinter sich. Durchaus erfolgreich, wie er meint. „Aber ich hätte die Therapie früher machen sollen. Ich dachte, ich würde es selbst in den Griff kriegen.“ Zuletzt beteuerte er: „Ich werde in Zukunft straffrei bleiben.“
Sein Geständnis und seine glaubhafte Einsicht wirkten sich ebenso zu seinen Gunsten aus wie der Umstand, dass die Spielsucht den Hintergrund seiner Taten bildete. Gegen ihn sprachen seine Vorstrafen und die Tatsache, dass er unter laufender Bewährung erneut betrogen hat. Unter Einbeziehung der letzten Strafe verurteilte ihn das Gericht zu zwei Jahren Haft ohne Bewährung. Auch droht ihm der Widerruf einer älteren Bewährungsstrafe. In der Urteilsbegründung wurde der Richter konkret: Es gebe keinen Grund, ihm noch eine Bewährungschance zu geben. Der Plettenberger akzeptierte.