Altena. .
Wenn Hans Reuber sich heute die alten Geräte betrachtet, die er in seinem Beruf früher benutzt hat, kommt ihm so mache Erinnerung an sein langes Arbeitsleben. Vor über 50 Jahren hatte er seine Meisterprüfung als Friseur gemacht. Vor ein paar Tagen wurde er dafür von der Handwerkskammer in Arnsberg mit dem goldenen Meisterbrief geehrt.
Der gebürtige Altenaer hatte seine Lehre im Frisörsalon von Eugen Dietrich an der Steinernen Brücke begonnen. In seinen ersten Berufsjahren arbeitete er danach im Münster- und Siegerland. „Damals war es noch üblich, dass man als Geselle auf die Walz ging.“
Nach der Ablegung der Meisterprüfung machte sich Hans Reuber zunächst in Neuenrade selbstständig. Von 1968 bis 1998 betrieb er 30 Jahre lang den Damen- und Herren-Frisörsalon auf dem Breitenhagen. Eine wertvolle Hilfe im Geschäft hatte er durch seine Frau Edeltraud.
In der Zeit seiner Selbstständigkeit bildete Reuber auch viele Lehrlinge aus. Die hatten in ihrem Chef einen äußerst sachkundigen Meister: Hans Reuber gehörte über viele Jahre als Fachbeirat dem Prüfungsausschuss der Friseurinnung an. Heute ist er deren Ehrenmitglied.
Vorsitzender der Christlichen Friseure
Dem agilen Altenaer hat es nicht an Ehrenämtern gefehlt. So war er 30 Jahre lang der 1. Vorsitzender der Vereinigung Christlicher Friseure in Deutschland.
Er organisierte das 100-jährige Jubiläum dieses Vereins und erstellte die Festschrift. Wie Reuber überhaupt manche Festschrift auch zu vielen berufsverbundenen oder anderen Anlässen zusammengestellt hat. Da konnte er seine Erfahrung als Hobbyfotograf gut einsetzen.
Wer Reuber nicht in seinem Beruf kennengelernt hat, der ist ihm sicher schon in seinem historischen Gewand als Reidemeister begegnet, wenn er bei Stadtführungen in Altena unterwegs ist.
Und dann verbindet ihn noch eine große Liebe zum Chorgesang. Die teilt es wie so manches andere mit seiner Frau Edeltraud. Beide gehören seit Beginn als aktive Sänger der Lutherkantorei an.
Seine Sammlung von alten Geräten aus dem Friseurhandwerk will der Altenaer dem Freilichtmuseum in Hagen übergeben. Dort soll eine Friseurstube eingerichtet werden. Beim Betrachten des alten Heißdauerwellengeräts erinnert er sich: „Wenn das eingesetzt wurde, musste ich als Lehrling mit einem Kaltluftföhn danebenstehen, damit es unseren Kundinnen am Kopf nicht zu heiß wurde.“ Erst im Jahr 1948 wurde das Kaltdauerwellengerät erfunden.